1. www.wn.de
  2. >
  3. Münsterland
  4. >
  5. Tecklenburg
  6. >
  7. Zwischen Kameras und Rittersälen

  8. >

Dreharbeiten auf Haus Marck

Zwischen Kameras und Rittersälen

Tecklenburg

25 Minuten lang soll der Kurzfilm „Die Spökenkiekerin und das Fräulein“ werden. Wer sich das Werk einmal anschaut und Haus Marck kennt, wird schnell merken, dass auch dort gedreht wurde. Bis Anfang kommender Woche ist die Filmcrew in Tecklenburg. Ein Besuch bei den Dreharbeiten.

Von Luca Pals

Schauspieler, Kameraleute, Regisseur, Maskenbildner und Produzentin – es ist voll und wuselig in den Räumen von Haus Marck. Dort laufen die Dreharbeiten für die „Spökenkiekerin und das Fräulein“. Foto: ABBYLL / ruf&lorei filmproduktion

Die Fenster werden abgedunkelt, nur noch wenige Lichtstrahlen dringen in das Innere des altehrwürdigen Rittersaals vor. In diesem ist die Aufregung groß: ein wildes Hin und Her von Schauspielern, Kameraleuten, Regisseuren und Produzenten wechselt sich ab. Gleich geht es los, dann muss alles passen – vor allem muss dann alles ruhig sein beim Dreh des historischen Kurzfilms „Die Spökenkiekerin und das Fräulein“ auf Haus Marck.

Seit Montag ist das Team rund um Produzentin Lotte Ruf in den Räumlichkeiten der Familie Diepenbroick-Grüter unterwegs. Bis Anfang nächster Woche dauern die Dreharbeiten. Am Ende soll ein 25-Minuten-Film stehen. Für diesen reiste die Crew auch ins Zwillbrocker Venn.

Zu viel über den Inhalt will die Produzentin an dieser Stelle natürlich noch nicht verraten. Nur so viel: Im Mittelpunkt steht die Figur des Spökenkiekers, der vor vielen Hunderten Jahren vor allem in Westfalen als Wahrsager bekannt wurde. Das Stück wurde zuerst als Kurzgeschichte, später als Drehbuch von Charlotte Krafft aus Berlin geschrieben. Im Interview erklärt sie, dass sie durch ein Stipendium von „Stadt. Land. Text“, einem literarischen Residenzprogramm viel Zeit in Westfalen und damit auch im Münsterland verbringen konnte. Dabei sei sie auf die historische Figur des Spökenkiekers gestoßen: „Es ist für mich einfach eine sehr spannende Figur, die ich zuvor nicht kannte und mit der die Themen Westfalen und Zukunft sehr gut zu verbinden sind. Für mich spiegelt eine Person, die die Fähigkeit hat, in die Zukunft zu schauen Respekt und Spannung wider.“ Für den Film machte sie hieraus eine weibliche Figur, die sich innerhalb der Geschichte in ein adliges Fräulein verlieben wird.

Hier kommt Haus Marck ins Spiel. Produzentin Lotte Ruf erklärt: „Das Ambiente unseres Hauptdrehortes passt genau in die Zeit unserer Erzählung. Diese spielt im Jahr 1860. Aber auch inhaltlich passt es perfekt zur Kurzgeschichte, weil Haus Marck einer der wenigen Adelssitze ist, die ausschließlich in der weiblichen Linie weitervererbt wurden.“

Die Kommunikation nach Anfrage an Familie Diepenbroick-Grüter habe sehr gut funktioniert, für die Dreharbeiten sei der Großteil der Familie nicht vor Ort gewesen – bei dem wilden Gewusel wahrscheinlich besser. Die Film-Crew umfasst 35 Personen mit insgesamt zehn Schauspielerinnen und Schauspielern. Neben dem Hauptdrehort im Rittersaal wurden Szenen im Innenhof, an der Ruinenmauer und einer angrenzenden Hütte gedreht.

Der Kurzfilm ist als ein Stück zwischen der ersten und zweiten Staffel von „Haus Kummerveldt“ geplant. Bei dieser handelt es sich um die erste Münsterländer Webserie und erste deutschlandweite fiktionale Historien-Webserie. Die erste Staffel wurde im vergangenen Jahr unter anderem an den Schlössern Haus Welbergen in Ochtrup, Haus Runde in Billerbeck und Haus Rüschhaus in Münster gedreht. 2022 erhofft sich das Team den Beginn der zweiten Staffel. Die Serie sowie die Produktion des Kurzfilmes werden unter anderem vom Verein Münsterland unterstützt.

Startseite