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Neuer Polizeiseelsorger im Kreis Steinfurt

Wenn Helfer Hilfe brauchen

Kreis Steinfurt

In der Kreispolizeibehörde Steinfurt hat ein neuer Seelsorger seine Arbeit aufgenommen. Diakon Eugen Chrost hat diese Aufgabe jetzt von Pfarrer Erich Elpers übernommen.

Dirk Drunkenmölle

Vorstellungsrunde im Kreishaus mit (v.l.) Frank Fichtner, Eugen Chrost, Dr. Klaus Effing und Dr. Michael Arnemann. Foto: Drunkenmölle

Sie sind Zuhörer, Wegbegleiter Unterstützer, Kümmerer, Vermittler, Konfliktmanager, Missionare, mitunter auch Lehrbeauftragte und insbesondere immer dann gefragt, wenn es gilt, Krisen, Stress und Ängste zu bewältigen. Das Anforderungsprofil an Polizeiseelsorger ist groß wie die Dankbarkeit der Behördenmitarbeiter, dass es diese professionell besetzte Anlaufstelle für sie gibt.

Im Kreis Steinfurt hat diese Aufgabe fast 28 Jahre Erich Elpers aus Rheine übernommen. Im April war der 79-jährige Pfarrer aus diesem Amt verabschiedet worden. Die (nahtlose) Nachfolge hat Diakon Eugen Chrost angetreten. Landrat Dr. Klaus Effing und der Leitende Polizeidirektor Frank Fichtner haben den 49-jährigen Diakon zusammen mit Vertretern der Polizeiführung jetzt im Steinfurter Kreishaus begrüßt.

Chrost wohnt in Lengerich. Er ist verheiratet, Vater von zwei Kindern und hat, wie sein Vorgänger, zunächst eine berufliche Ausbildung zum Elektroinstallateur gemacht und anschließend noch Nachrichtentechnik studiert.

1996 ist Chrost zum Pastoralreferenten ausgebildet worden. Er hat Fortbildungen in Stressbewältigung und Traumatologie besucht. Er stand von 2001 bis 2009 als Seelsorger und dann auch als Koordinator der Feuerwehr zur Verfügung. Diese Funktion hat er seit 1. Juni für die Notfallseelsorge im Kreis Steinfurt übernommen. Seit 2015 ist Chrost als Sozialarbeiter in der Flüchtlings- und Integrationsarbeit der Stadt Tecklenburg tätig – womit er über reichlich persönliche und berufliche Erfahrungen verfügt, seine neue Aufgabe zu erfüllen. Davon ist auch Dr. Michael Arnemann überzeugt. Der Polizeidekan im Bistum Münster machte während Vorstellungsrunde deutlich, wie wichtig Bischof Felix Genn nicht nur die staatliche und kirchliche Zusammenarbeit ist, sondern auch die Mitarbeiter sind, die für die Polizeiseelsorge besonders qualifiziert sind.

Die Herausforderungen seien gewachsen, nannte Fichtner Beispiele aus dem Polizeialltag, wenn die Kollegen schwere Unfälle aufnehmen, Todesnachrichten überbringen, Gewalttäter unschädlich, in Konfliktsituationen die Neutralität wahren müssen oder sich zunehmender Gewalt und Respektlosigkeit im Dienst ausgesetzt sehen.

Die Anforderungen verändern sich, so wie sich Gesellschaft verändert, schilderte Chrost seine Beobachtungen. Belastungen lege man nach Dienstschluss nicht einfach an der Haustür ab, bot Chrost seine Hilfe an. Niemand müsse alleine mit seinen Problemen bleiben.

Fichtner wünschte Chrost, dass viele Kollegen, die Hilfe brauchen, den Mut aufbringen und sich dem Polizeiseelsorger vertrauensvoll öffnen: „Wir freuen uns, dass Sie da sind.“

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