Westerkappeln
Eine schöne „RadelEi“
Westerkappeln - Vor 21 Jahren hat der Kultur- und Heimatverein den „Cappelner Ringweg“ freigegeben. Seitdem haben ihn unzählige Wanderer unter Schusters Rappen genommen. „Jetzt muss mal etwas anderes kommen“, meint Vorsitzender Dieter Wulfes schmunzelnd. Mit der „Westerkappelner RadelEi“ will der Verein auf mindest genauso großen Zuspruch stoßen.
Die Strecke steht: 45 Kilometer ist sie lang und „schon ganz gut befahren worden“, freut sich Wolfgang Kuhnt, der den Großteil der Vorarbeit geschultert hat. „Der Wolfgang hat Hunderte von Stunden investiert“, lobt Vereinsfreund Günter Schmidt. Kuhnt und er waren zuletzt vier Tage unterwegs, um die Strecke auszuschildern.
Die „RadelEi“ hat ihren Namen nicht von ungefähr. Denn die Strecke führt in großem Bogen um die Westerkappelner Ortslage und erinnert ein wenig an ein Ei. Wem 45 Kilometer am Stück zu viel sind, kann auch halbe Sachen machen. Denn der Heimatverein hat den Radrundweg in eine südliche und nördliche Route unterteilt.
Zwar gebe es keinen festen Startpunkt, wer die komplette Tour radeln oder nur den südlichen Teil abstrampeln möchte, dem werde aber die Ecke Am Stern/Mettinger Straße empfohlen, erläutert Kuhnt. Denn dann steht die etwas anstrengende „Bergetappe“ am Beginn.
Und auch den ersten „Juckepunkt“ gilt es hier zu queren: Vom Forellen- zum Mühlenweg müssen die Radler ein kleines Stück auf der Mettener Straße fahren. Ein zweiter, nicht ganz ungefährlicher Kreuzungspunkt liegt etwas weiter bei der Verbindung vom Mühlenweg zum Handarper Esch über die L 501 (Ibbenbürener Straße). An beiden Stellen gibt es keinen Radweg. Die angrenzenden Gräben zu verrohren wäre zwar sinnvoll, komme für die Straßenbaulastträger aus finanziellen Gründen derzeit jedoch nicht in Frage, bedauert der Heimatverein.
Abgesehen von diesen beiden neuralgischen Punkten führt die „Westerkappelner RadelEi“ über zwar größtenteils asphaltierte, gleichwohl weniger befahrene Wege. Und vor allem durch die Natur, wo es links und rechts der Wegesränder viel zu entdecken gibt.
„Das Schlimmste hinter sich“, wie Wolfgang Kuhnt meint, haben die Radfahrer im Süden ab dem „Lichtloch“ (Schafberger Stollen). Ab da geht es bergab oder ziemlich eben weiter; vorbei an der Wassermühle Velpe, über den Hiälweg, in Richtung Traktorenmuseum und schließlich durch die Naturschutzgebiete „Diekwiesen“ und „Am Schwarzwassergraben“.
Nicht weit davon liegen die Sloopsteine, empfohlener Startpunkt für die Nordroute. Unterwegs kann der geneigte Radler Rast an der „Milchbar“ in Wersen machen, womit Horst Dormann einen kleinen Schwachpunkt des Rundweges anspricht. Bis auf die „Milchbar“ und den „Langenbrücker Hof“ im Westen gibt es kaum gastronomische Angebote. „Im Außenbereich gibt es nichts mehr“, bedauert Horst Dormann, der ebenfalls an der Ausarbeitung der Route beteiligt war. Jeder Radwanderer könne aber Proviant in den Satteltaschen mitnehmen.
Die Nord-Tour durch die Düsterdieker Niederung in Richtung Mittellandkanal und den Schachsel zurück nach Süden gleicht im Wesentlichen der „NahTourismusroute“, die dieses Jahr von der Biologischen Station vorgestellt wurde. Überdies soll ein geplanter „Terra Trail“ des Naturparks Terra.vita den gleichen Verlauf nehmen.
Im Vorfeld hatten sich Heimatverein, Biologische Station und Terra.vita darauf verständigt. „Es kann nicht sein, dass jeder für sich einen eigenen Weg durchs Naturschutzgebiet plant“, betont Wolfgang Kuhnt.
Für Dieter Wulfes wird das touristische Angebot der Gemeinde durch die „Westerkappelner RadelEi“ nicht nur unterstützt, sondern beflügelt. „So ein Radwanderweg fehlte noch“, meint auch Bürgermeister Ullrich Hockenbrink. Radwanderer könnten Westerkappeln von sehr unterschiedlichen Seiten kennenlernen. „Das ist spannend.“
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