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Ökumenisches Wandelkonzert

Vom Barock über die Romantik bis hin zur Gegenwart

Westerkappeln

Mehr als 60 Besucher haben sich am ersten ökumenischen Wandelkonzert in Westerkappeln erfreut. Die Idee dazu stammte vom Kultur- und Heimatverein.

Christina Halbach

Kirchenmusiker Christoph Grohmann überzeugte nicht nur an den Orgeln, sondern erläuterte auch einige geschichtliche Hintergründe der Musik. Foto: Christina Halbach

Zwei Gotteshäuser, zwei Orgeln, ein Organist: Mehr als 60 Besucher haben am Freitagabend ein ökumenisches Wandelkonzert mit dem Kirchenmusiker Christoph Grohmann erlebt. Die musikalische Begegnung zwischen den Kirchen Westerkappelns ist einer der Veranstaltungen, zu denen der Kultur- und Heimatverein anlässlich seines 100. Geburtstags geladen hat.

Manche Wege entstehen beim Gehen, mag man bei diesem Konzert denken, das seine Gäste von der evangelischen Stadtkirche in die katholische Kirche St. Margaretha führte. Für den Kultur- und Heimatverein ist das Orgelkonzert nicht nur ein Geschenk an die Westerkappelner Bürger anlässlich seines 100-jährigen Bestehens, sondern auch ein Beitrag zur Ökumene: „In einer Zeit, in der die Mitgliederzahlen der großen Kirchen immer mehr zurückgehen, wird die Besinnung auf Verbindendes und Gemeinsames immer wichtiger“, stellte Vorstandsmitglied Franz-Josef Schlie bei der Begrüßung der Konzertbesucher in der evangelischen Stadtkirche fest.

Eingeladen hatten die Kultur- und Heimatfreunde den Kirchenmusiker Christoph Grohmann aus Rheda-Wiedenbrück, der sich mit CD-Aufnahmen und Orgelkonzerten international einen Namen gemacht hat und in Deutschland, Westeuropa und USA konzertiert.

Für die erste Konzerthälfte in der rund 800 Jahre alten Stadtkirche hatte der Kirchenmusiker Orgelwerke des Barocks bis zur frühen Romantik ausgewählt und brachte zum Auftakt mit der Toccata und Fuge in d-Moll das wohl mit Abstand bekannteste Werk deutscher Orgelmusik zu Gehör. Die mit drei charakteristischen Rufen beginnende Komposition wurde lange Johann Sebastian Bach zugeschrieben, seine Urheberschaft werde, so Grohmann, jedoch mittlerweile in der Musikwelt angezweifelt. Egal, in dem romanisch-spätgotischen Kirchengemäuer war das mitreißende Werk der ideale Beginn.

Fröhlicher und leichter kamen dann im Anschluss die frei von Grohmann improvisierten Kirchenlieder daher, bevor ein Präludium von Christian-Heinrich Rinck die Zuhörer in den Spaziergang zum zweiten Spielort entließ.

Durch das Zentrum ging es entlang der Osnabrücker Straße zum zweiten Konzertort an der Friedenstraße. „Dieses Konzert ist eine schöne Einrichtung, weil man so den Kontrast zwischen den beiden Instrumenten erlebt“, meinte Bernhard Hammer, selbst Organist in der Kirche St. Margaretha. Dort sei doch alles wesentlich kompakter und kleiner. In dem modernen und noch jungen Kirchengebäude spielte Grohmann in Anspielung auf das Gründungsjahr des Kultur- und Heimatvereins Orgelwerke von 1919 bis in die Gegenwart: „Zunehmend heiter passend zu einem lauen Sommerabend“, wie er meinte. Fröhlich und sanft flossen unter anderem ein Scherzo und ein Wiegenlied von Eugène Gigout und Alfred Hollins dahin. Mit den Stücken „The Squirrel“ und „Penguins Playtime“ zweier amerikanischer Komponisten brachte Grohmann die humorvolle Seite der Kirchenorgel zum Klingen.

Mit dem heiteren Orgelstück „Mozart Changes“, zu Deutsch „Mozartsche Akkordwechsel“, von Zsolt Gárdonyi endete das erste Wandelkonzert zwischen den Kirchen Westerkappelns, das mit einem geselligen Beisammensein für die Konzertbesucher im Foyer der katholischen Kirche ausklang.

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