Kaldewei: Photovoltaik-Projekt Thema im Bauausschuss
10.326 Solarmodule am Ring
Ahlen
Zwei großflächige Solarfelder in zentraler Innenstadtlage: Das Ahlener Unternehmen Kaldewei will am Konrad-Adenauer-Ring 10 326 Solarmodule zur Eigennutzung errichten. Ein Thema für den nächsten Bauausschuss.
Die Stadt Ahlen bestätigt das Bauvorhaben der Firma Kaldewei, einen Solarpark am Konrad-Adenauer-Ring errichten zu wollen. In einer Mitteilungsvorlage für die nächste Sitzung des Stadtplanungs- und Bauausschusses am 6. Februar (Montag) reagiert sie auf eine Anfrage von Heinrich Artmann (FWG). Der hatte aus der Tagespresse davon erfahren und zeigt sich verwundert, dass es möglich sein soll, auf einer Industriefläche eine Photovoltaik-Freilandanlage bauen zu dürfen.
44.500 Quadratmeter Photovoltaik
Der Vorsitzende der Freien Wählergemeinschaft hatte sich unmittelbar nach der Presseveröffentlichung am 13. Januar per E-Mail an Bürgermeister, Baudezernent und den Vorsitzenden des Bauausschusses gewendet. Mit der Forderung, das Thema auf die Tagesordnung der nächsten Fachausschusssitzung zu setzen. Dem geht in einer Mitteilungsvorlage schon Konkretes voraus.
Die betreffenden Grundstücke befinden sich innerhalb des seit 1984 rechtskräftigen Bebauungsplans Nummer 59 Schützenstraße / Mittlerer Verkehrsring, in dem die beiden Flächen als Gewerbe- beziehungsweise Industriegebiet festgesetzt sind. Eine gewerbliche Inanspruchnahme der etwa 17.500 und 27.000 Quadratmeter großen Flächen habe in den fast 40 Jahren seit der Rechtskraft des Bebauungsplans nur in kleinflächigen Teilbereichen stattgefunden, heißt es.
Nach weiteren Verwaltungsangaben beabsichtige die Grundstückseigentümerin auf den Grundstücken Lindweg / Bergstraße großflächige Freiflächen-Photovoltaikanlagen zu errichten. Der gewonnene Strom solle überwiegend der Versorgung der umliegenden und direkt angrenzenden Betriebs- und Produktionsstandorte dienen.
3872,25 Kilowattpeak Gesamtleistung
Nach bisherigem Verwaltungsstand will der international agierende Produzent von Badewannen, Duschflächen und Waschtischen 10 326 Solarmodule mit einer Gesamtnennleistung von 3872,25 Kilowattpeak (kWp) gebaut werden. Ein kWp entspreche dabei einem jährlichen Ertrag von 800 bis 1000 Kilowattstunden (kWh). Nach geltender Rechtsprechung würde das Vorhaben als „Gewerbebetriebe aller Art“ eingestuft. Sie seien sowohl im Gewerbe- als auch im Industriebetrieb allgemein zulässig.
Zur Klärung der planungsrechtlichen Zulässigkeit des Vorhabens sei ein Antrag auf Vorbescheid gestellt worden. Dadurch hätten die wesentlichen Fragen positiv geklärt werden können. Mit der Folge, dass keine rechtsverbindliche Entscheidung über den Antrag auf Vorbescheid benötigt werde und der Antrag zurückgezogen worden sei. Eine Bauantragstellung sei derzeit in Vorbereitung.
In den vergangenen Wochen hatten Baggerbewegungen auf dem ehemaligen Comforto-Gelände Hinweise auf Neuentwicklung gegeben. Die gegenüberliegendende Wiese ist seit Kurzem von einem zwei Meter hohen Zaun umschlossen. Die Verwaltung spricht von vorbereitenden Maßnahmen, die verfahrensfrei und ohne Baugenehmigung möglich seien.
Aus der Verwaltungsvorlage
Die Stadt Ahlen schließt ihre Vorlage mit der Feststellung, dass die angestrebte Nutzung planungsrechtlich allgemein zulässig sei und als Gewerbebetrieb betrachtet werde. Wörtlich: „Durch die regenerative Stromgewinnung und der überwiegenden Eigennutzung erlangt der Gesamtbetriebsstandort eine Versorgungssicherheit, welche letztendlich auch zu einer Standortstärkung führen wird.“ Der damit einhergehende Verlust von bebaubaren Gewerbe- und Industrieflächen dürfe dabei nicht als endgültig betrachtet werden, da Anlagen dieser Art eine begrenzte Betriebszeit hätten und im Anschluss grundsätzlich auch große Gewerbehallen mit Photovoltaikanlagen auf den Dächern errichtet werden könnten.
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