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Open Stage Live: Neue Konzertreihe im Juk-Haus

Abrocken zur „Schankmaid“

Ahlen

Drei Bands brachten am Freitag wieder Leben auf die Juk-Haus-Bühne. Dort startete die Musikreihe Open Stage Live – und das Publikum konnte nicht genug bekommen.

Von Martin Feldhaus

Bekannte Rock- und Popsongs gab es von „Eyes Wide Shut“ und ihrem Sänger Noel. Alle Musikerinnen und Musiker des Abends waren froh, endlich wieder vor Publikum spielen zu dürfen. Foto: Martin Feldhaus

Eine Band auftreten lassen? Kann man wieder machen. Oder vielleicht doch zwei? Nach der langen Corona-Zwangspause sicherlich keine schlechte Idee. Bei der ersten Open Stage Live im Juk-Haus setzen die Organisatoren am Freitag aber noch einen drauf: Ein genreübergreifendes musikalischer Dreierpack soll die große Lust nach Livekonzerten befriedigen. „Wir sind wieder da“, freut sich Urim Kodzadziku, Leiter des Juk-Hauses. Angesichts der großen Vielfalt aus Rock, Pop, Folk und weiteren Klängen, die für einen ausverkauften Saal sorgt, kann man getrost noch „Und wie!“ hinzufügen.

Chillige Atmosphäre

Den ersten musikalischen Aufschlag machen zunächst T.H. Jar of Jam aus Neubeckum, die mit melodischen Klängen für eine chillige Atmosphäre sorgen, bei der eigentlich nur noch die passenden Cocktails fehlen. Egal ob eigene Stücke oder eigene Interpretationen bekannter Lieder, heraus kommt bei der Gruppe immer ein eigenwillig grooviger Sound, der in keine musikalische Schublade passt, aber das Publikum trotzdem schnell vereinnahmt und die Ohren weitet. Da muss man einfach im Takt mitwippen und die Rückkehr der Livemusik auf die Bühne des Juk-Hauses genießen.

Es folgt „Eyes Wide Shut“, eine junge Rock-Pop-Band, die aus Kursteilnehmern des Juk-Hauses hervorging und bekannte Stücke, sowohl aktuelle als auch aus den vergangen Jahren, covert. Die Musiker starten mit dem bekannten „Fairytale Gone Bad“ von Sunrise Avenue. „We can cry the pain away“, singt Noel mit energiegeladener, kraftvoller Stimme. Wenige Worte, mit denen er die Stimmung des ganzen Abends zusammenfasst: Nach fast zwei Jahren Corona endlich wieder ein Konzertabend im Juk-Haus.

Folk und deutsche Texte? Warum nicht. „The Gassenhauers“ gaben mit diesem Stilmix richtig Gas. Foto: Martin Feldhaus

Das euphorisiert Bands und Zuhörer. Noel, Marius, Johanna und Adrian zeigen weiter, was sie draufhaben, lassen etwa eine eigene Interpretation von Bon Jovis Hymne „It’s My Life“ erklingen. Einen Sonderapplaus gibt es für Marius, der mit seiner Trompete einen Stuhl erklimmt und aus der Höhe die markanten Klänge von „Little Talks“ erklingen lässt. Nach ihrem Auftritt ist sich die Band einig: „Das hat sich geil angefühlt“, beschreibt Noel das Gefühl der vier jungen Musiker, die nach dem Lockdown ohne Auftritte endlich wieder vor Publikum singen können.

Und zum Abschluss des musikalischen Dreierpacks? Da geben die Lokalmatadore „The Gassenhauers“ (Lisa Kemper, Christian Kaczmarek, Max Schneider, Stefan Lübbecke und Tugay Merdivan) noch einmal richtig Gas und bringen die Bretter der Bühne zum Beben. Und zwar mit einer etwas ungewöhnlichen Stilrichtung: Das Quintett bietet Folk mit deutschen Texten und akustisch-instrumentaler Begleitung. Eine Mischung, die begeistert. Viele klatschen, einige zieht es vor die Bühne, um mit den Musikern so richtig abzugehen. Zum Beispiel zum Lied „Schankmaid“, bei dem die Band sogar in Liedform gegossene Lebenstipps parat hat. „Verlieb dich niemals in die Schankmaid“ singen sie.

Vehemente Zugabenforderung

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einem Pub und einer Kneipe? „Im Pub darf es siffig sein“, wissen „The Gassenhauers“, die der irischen Pup-Kultur einen eigenen Song widmen.

Als sie den ersten genreübergreifenden Bühnenabend nach der Pause schließen wollen, fordert das Publikum vehement eine Zugabe und darf sich diese sogar selbst aussuchen. Da hört man sich die musikalische Warnung vor der Schankmaid doch gleich noch mal an, bevor unter tosendem Applaus Schluss ist. Ein Schluss, der auch einen Anfang markiert: Denn auf der Bühne des Juk-Hauses ist die Musik zurück. Urim Kodzadziku: „Dieses Zeichen wollten wir setzen.“

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