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Projekt „Caritas 4U“

Anleitung für die tollen Tage

Ahlen

Das Team der Caritas klärte jetzt in einem gemütlichen Rahmen die ukrainischen Geflüchteten darüber auf, dass es mit dem Straßenkarneval  bunt und laut wird. Eine Ukrainerin hatte da aber auch eine Überraschung parat.

Von Ralf Steinhorst

Bei leckeren Berlinern klärte das Team der Caritas die ukrainischen Flüchtlinge darüber auf, dass es mit dem Straßenkarneval in Ahlens Straßen bunt und laut wird. Foto: Ralf Steinhorst

Der Höhepunkt des Karnevals ist in Sichtweite und dann werden wieder viele Jecken verkleidet auf den Straßen Ahlensias unterwegs sein. Ein Bild, wie es die nach Ahlen geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainer nicht kennen dürften. Deshalb haben die Teammitglieder des Caritasprojekts „Caritas 4U“ sie am Montagnachmittag in den Quartierstreff der Ludgerihöfe eingeladen, um ihnen passend bei Berlinern und Kaffee die fünfte Jahreszeit näherzubringen.

„Herzlich willkommen und Helau“, begrüßte Gabi Krzewina zusammen mit Übersetzerin Nadja Littau, Tanja Shusttyska und Elena Darnauer stilecht die ukrainischen Gäste, um ihren Gruß gleich zu erklären: „Wenn Rosenmontag ist, sagen alle Helau und nicht guten Tag.“

Feiern vor der Fastenzeit

Im Karneval gehe es bunt zu, erfuhren die Ukrainerinnen und Ukrainer, viele Menschen würden sich verkleiden. Das sei in der Zeit vor Aschermittwoch so, da wolle man vor der Fastenzeit noch einmal ausgiebig feiern. Das sei zwar nicht überall in Deutschland so, in Ahlen aber schon. Gefeiert werde ab dem 11. November, das nenne sich nach Frühling, Sommer, Herbst und Winter auch fünfte Jahreszeit. An diesem Tag werde auch der Stadtprinz für eine Session proklamiert, später dann auch ein Kinderprinzenpaar gekürt.

An Weiberfastnacht, dem Donnerstag vor Rosenmontag, würden dann die Frauen die Macht in der Stadt übernehmen, auch im Rathaus. „An dem Tag wird im Rathaus nicht gearbeitet, sondern nur gefeiert“, machte Gabi Krzewina darauf aufmerksam, dass Behördengänge dann nichts bringen.

Herausgabe des Stadtschlüssels

Die Zeit der tollen Tage ist damit eingeleitet, es ist auch die Zeit der Umzüge und auch der Stadtübergabe an den Stadtprinzen. „Der Bürgermeister wird dann gezwungen den Stadtschlüssel herauszurücken“, konnte sich Gabi Krzewina ein schelmisches Grinsen nicht verkneifen.

Wer dachte, in der Ukraine gibt es nichts Ähnliches, durfte sich im Vortrag plötzlich wundern, als eine Ukrainerin ihr Smartphone zückte und Fotos eines Narrenumzugs in Odessa zeigte. Der ist in der Ukraine wohl einzigartig und findet immer am 1. April statt.

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