Stadt erwartet auch Zuzug aus Erdbebengebiet
Aktuell 900 Geflüchtete in Ahlen
Ahlen
Die Stadt Ahlen geht von einem Zuzug von Menschen aus dem Erdbebengebiet in der Türkei aus. Das erklärte Sozialdezernentin Stefanie Kosbab vor dem Stadtrat bei der Vorlage der aktuellen Flüchtlingszahlen.
Weiterhin angespannt ist die Flüchtlingssituation in Ahlen. Die Zahl der Geflüchteten mit unterschiedlichem Rechtsstatus - aus der Ukraine, Asylbewerber und Geflüchtete mit Duldungsstatus – bezifferte Sozialdezernentin Stefanie Kosbab in der Ratssitzung am Montagnachmittag mit knapp 900. Die Aufnahme nach dem sogenannte Königsteinerschlüssel erfülle die Stadt mit 91 Prozent.
In der Notunterkunft am Röteringshof, die Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine vorbehalten ist, leben über 150 Menschen, wobei Kinder und Jugendliche mit 42 Personen die größte Gruppe ausmache, dicht gefolgt die Gruppe der 20- bis 30 Jährigen mit 39 und der 31- bis 40-Jährigen mit 34. In der Gemeinschaftsunterkunft in Dolberg sind derzeit 90 Personen untergebracht. Kosbab betonte, dass die Verwaltung die Sorgen und Nöte der Menschen ernst nehme und soweit wie möglich mit Sozialleistungen unterstützten. Nicht ganz einfach sei die Beschulung nicht zuletzt aufgrund des Lehrerkräftemangels. In der Notunterkunft sei die Betreuung der Kinder gewährleistet.
Posttraumatische Störungen
Auf Nachfragen von Petra Pähler-Paul (Bündnis 90 / Die Grünen) sagte Stefanie Kosbab, dass es bislang nur einen Fall eines Kindes mit posttraumatischen Belastungsstörungen gebe. Sie gehe auch von einem Zuzug von Menschen aus dem Erdbebengebiet in der Türkei aus, sagte Kosbab weiter. Die Stadt werde den Menschen und den Aufnahmefamilien im Rahmen ihrer Möglichkeiten helfen. Die Bundesregierung hatte am Montag die Visabeschränkungen für diese Gruppe erleichtert. Danach sollen türkische oder syrische Familien in Deutschland ihre „engen“ Verwandten aus der Katastrophenregion unbürokratisch zu sich holen können, damit sie hier für drei Monate Obdach finden oder medizinisch behandelt werden können, so Bundesinnenministerin Faeser.
Startseite