Keine Zwischenlösung für Verkehrsberuhigung
Auf der Weststraße nichts Neues
Ahlen
„Kurzfristige Maßnahmen“ zur Verbesserung der Verkehrssicherheit in der „Begegnungszone“ Weststraße sind laut Verwaltung nicht ohne Weiteres umsetzbar.
Die Verwaltung sei „sehr optimistisch“ an die Sache herangegangen, sagte Gabriele Hoffmann. Um dann aber feststellen zu müssen, dass „kurzfristige Maßnahmen“ zur Verbesserung der Verkehrssituation in der „Begegnungszone“ Weststraße, wie sie sich die SPD-Fraktion gewünscht hatte, praktisch nicht umsetzbar seien. Die Leiterin der städtischen Ordnungsbehörde bedauerte am Donnerstag im Ausschuss für Umwelt, Klimaschutz und Mobilität, insoweit dem Antrag nicht entsprechen zu können. Dabei war es den Sozialdemokraten nur um eine „Zwischenlösung“ gegangen, wie Bernd Meiwes noch einmal betonte. „Das haben wir auch so verstanden“, erwiderte Hoffmann.
Die SPD hatte in ihrem vom 19. Mai 2022 datierten Antrag festgestellt, dass in der oberen Weststraße wieder deutlich schneller gefahren werde, seit die zuvor gepflasterte Fahrbahn wegen regelmäßig aufgetretener Schäden und nach mehreren fruchtlosen Ausbesserungsversuchen wieder nahezu komplett asphaltiert wurde. Als besonders neuralgischer Gefahrenpunkt für Fußgänger und Radfahrer wurde der Übergang von der West- in die Kampstraße vor der Volksbank angeführt.
Seit 2018 keine Unfälle mehr
Hier wieder einen Zebrastreifen anzulegen, halte man nach Rücksprache mit der Polizei jedoch für „untunlich“, erklärte Gabriele Hoffmann. Denn während sich zwischen 2009 und 2018 an dieser Stelle sieben Unfälle, zum Teil mit Personenschäden, ereignet hätten, habe es seit Einrichtung der „Begegnungszone“ keinen einzigen mehr gegeben. „Damit hatten wir auch nicht gerechnet“, gab die Fachbereichsleiterin für Recht und Ordnung zu. Für Stadtbaurat Thomas Köpp ein Hinweis darauf, „dass die Begegnungszone funktioniert hat, vom Konzept her, abgesehen von der technischen Umsetzung“. Mit der bauausführenden Firma liegt die Stadt seit zwei Jahren vor Gericht. Ausgang offen.
Den Einbau von Temposchwellen hat die Verwaltung ebenfalls verworfen. Denn solche dürften nur so breit sein, dass Radfahrer noch an ihnen vorbei kämen, aber dann wären sie auch mit dem Auto leicht zu umfahren, was erst recht zu einer Gefährdung der Fußgänger führen würde. Bliebe noch die Möglichkeit, die Straße für Lkw zu sperren. „Doch den Lieferverkehr müssten wir weiter zulassen“, so Gabriele Hoffmann. „Der Effekt wäre also gering.“ Thomas Köpp setzt auf gegenseitige Rücksichtnahme: „Wo es weniger Regeln gibt, achten die Menschen mehr aufeinander.“
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