Advent unterm Förderturm
Aufstieg im Dunklen hat besonderes Flair
Ahlen
Der Förderverein Fördertürme lud wieder zum Advent unterm Förderturm ein. Und auf dem Förderturm.
Wie das Wetter auch immer ist, die Ahlenerinnen und Ahlener lieben ihre Fördertürme. Das wurde am späten Sonntagnachmittag wieder einmal deutlich. Als um 16 Uhr der „Advent unterm Förderturm“ startete, war der Besucheransturm zwar eher eine sanfte Briese, aber mit zunehmender Dunkelheit wollten sich viele das Abenteuer der Turmbesteigung nicht entgehen lassen.
Da bekam der Vorsitzende des veranstaltenden Fördervereins Fördertürme direkt kalte Füße. Nicht des Wetters wegen, sondern ob der Anzahl der verfügbaren Bratwürste. „Wir hatten mit 150 gerechnet, mal sehen, ob es langt“, erklärte Fabian Recker. Er stand am Fuße des Stahlgerüstes, registrierte die Turmbesteiger und bat um Spenden zum Erhalt des über 100-Jahre alten Bauwerks.
Dann begann für viele der lange Aufstieg. Auch für die „alten Hasen“, die den Turm am Tag schon oft bestiegen hatten, war die Klettertour im Dunklen eine tolle Erfahrung. Von unten grün angestrahlt warf das Strebewerk bizarre Schatten. Leider verwehrte einen dicke Wolkendecke den von hier eigentlich traumhaften Blick auf den Sonnenuntergang.
Tauben auf den Seilen
Dafür stand oben an den riesigen gelben Seilscheiben Ulli Weber, ehemals technischer Angestellter auf dem Pütt, für Fragen parat. Er konnten auch viele Geschichten aus den Arbeitstagen der Zeche erzählen. „Tauben waren hier schon immer ein Problem, die haben sich sogar von den Seilen der Förderkörbe gerne in die relativ warme Maschinenhalle tragen lassen“, erinnerte er sich. Das sei solange gegangen, bis ein paar Kumpel eine lange Leiter, also eine „Fahrte“ anstellten und an der Luke, durch die die Seile liefen, Ketten anbrachten.
Solche und ähnliche Geschichten gab es auf dem Turm zu hören, bis der Dolberger Trompeter Alexander Orth aus luftiger Höhe Adventslieder zu Gehör brachte.
Derweil warteten unten in der Friktionshalle Musik, Grillwurst und Glühwein auf die Turmbezwinger – und noch viele schönen Gespräche an den Feuerschalen mit den kleinen Lagerfeuern. „Die Würstchen reichten nicht so ganz“, bedauerte Fabian Recker, der sich aber über die vielen interessierten Gäste freute.
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