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Die ersten Aufträge sind vergeben

Baubeginn für Stadthaus rückt näher

Ahlen

Langsam wird es „ernst“ mit dem Bau des neuen Ahlener Stadthauses. Die ersten Aufträge sind vergeben, Ende Juni sollen auf dem heutigen Rathausparkplatz vorbereitende Erd- und Kanalbauarbeiten starten. Der Rat könnte das Projekt aber immer noch stoppen.

Von Peter Harke

Auf dem Rathausparkplatz sollen Ende Juni die vorbereitenden Erd- und Kanalbauarbeiten zum Bau des neuen Stadthauses beginnen. Genutzt werden können dann nur noch die Parkplätze direkt an der Westenmauer (re. im Bild). Foto: Peter Harke

Deutlich spärlicher besetzt als zuvor ist seit Abschluss der Bodensanierung im Bereich der früheren Piusbrücke Ende April der Rathausparkplatz. Nicht jeder fährt halt ein geländegängiges SUV. Die Oberfläche wurde nur provisorisch mit einer recht groben Schotterdecke wiederhergestellt. Sie neu zu pflastern, hätte sich nicht mehr gelohnt, da die nächsten vorbereitenden Infrastrukturmaßnahmen für den Bau des neuen Stadthauses schon Ende Juni in Angriff genommen werden sollen.

Rathausparkplatz bleibt noch offen

Die ersten Aufträge für die Baustellenlogistik sowie die erforderlichen Erd- und Kanalbauarbeiten sind bereits vergeben worden, informierte Jan Hintemann, Projektleiter beim städtischen Gebäudemanagement (ZGM), am Dienstag den Begleitausschuss Bürgercampus. Seine Präsentation beinhaltete auch einen detaillierten Baustelleneinrichtungsplan, aus dem unter anderem hervorgeht, wo genau der Bauzaun verlaufen wird. Die Zufahrt zum Rathausparkplatz bleibt offen, jedoch stehen nur noch die Stellflächen entlang der Westenmauer uneingeschränkt zur Verfügung und das auch nur bis Ende Oktober, wenn der eigentliche Baubeginn für das Stadthaus erfolgen soll.

Ein Gewerk im ersten Vergabepaket, die archäologische Begleitung der Erdarbeiten, konnte noch nicht beauftragt werden, da trotz EU-weiter Ausschreibung bis zur Submission am 27. April kein einziges Angebot bei der Stadt eingegangen ist. Zur Abgabe eines solchen sollen jetzt im Rahmen eines beschränkten Verfahrens noch einmal fünf Unternehmen direkt aufgefordert werden, kündigte Jan Hintemann an. Das Gesamtbudget für die Vergabepakete 1 und 2, die insgesamt 16 Gewerke zur Herstellung der sogenannten wetterfesten Hülle und der technischen Anlagen umfassen, beläuft sich auf Basis der bepreisten Leistungsverzeichnisse auf 28,353 Millionen Euro brutto, inklusive einer Reserve für mögliche Preissteigerungen. Diese Summe entspricht 83,5 Prozent der Gesamtbaukosten des Stadthauses.

Längere Bindefrist für Angebote

Liegen die Submissionsergebnisse innerhalb des Vergabebudgets, beabsichtigt die Verwaltung laut Jan Hintemann, die Aufträge zu erteilen. Sollte das Budget überschritten werden, muss der Rat entscheiden, ob das Projekt trotzdem fortgeführt oder gestoppt werden soll. Um im Fall einer notwendigen politischen Beratung nicht unter Zeitdruck zu geraten, soll bei den Ausschreibungen eine Bindefrist für die Angebote bis Mitte Oktober festgesetzt werden. Heißt: So lange dürfen die Unternehmen ihre Preise nicht nachträglich erhöhen.

Die Forderung der Freien Wählergemeinschaft (FWG), dem Rat eine Auflistung der Leistungsverzeichnisse und der Ausschreibungsergebnisse vorzulegen, lehnt die Verwaltung ab. „Sie können Akteneinsicht nehmen“, bot Stadtbaurat Thomas Köpp den Fraktionen an. Auch dafür müssten allerdings „Spielregeln“ gelten, so die städtische Rechtsdirektorin Gabriele Hoffmann, „weil es schlimm wäre, wenn irgendwas rauskommt“. Dies könnte zu einer Wettbewerbsverzerrung führen.

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