Zu viel Verkehr vorm Betreuungszentrum Rosengarten
Blechlawine sorgt für Stress
Ahlen
Viele der Menschen, die im Betreuungszentrum Rosengarten leben, sind nicht mehr so gut zu Fuß. Sie können nicht mal eben auf die andere Straßenseite hüpfen. Der starke Autoverkehr vor ihrer Tür macht ihnen zu schaffen. Jetzt soll ein Versuch gestartet werden.
„Die alten Menschen haben Angst, wenn sie hier über die Straße müssen“, sagt Friedel Paßmann und schaut auf den Strom an Fahrzeugen, die auf dem Lütkeweg am Betreuungszentrum Rosengarten entlangfahren.
Alles andere als Ruhe vermittelt sich dort dem Vorsitzenden des Beirats für behinderte Menschen. Stattdessen reißt der Verkehr nicht ab, gerne auch unter sinnlos aufheulendem Motorenlärm.
„Und an Tempo 30 hält sich sowieso niemand“, fügt Michael Roth an, der als Heimbeirat die Interessen der Bewohnerinnen und Bewohner im Rosengarten vertritt. Beide finden: Es rollt zu viel Verkehr über Moltkestraße und Lütkeweg.
Beirat für behinderte Menschen
Der Einladung Friedel Paßmanns, sich die Verhältnisse einmal hautnah anzuschauen, kamen jetzt Bürgermeister Dr. Alexander Berger und Umweltbetriebsleiter Bernd Döding nach. „Wo kommen die eigentlich alle her?“, fragte sich Bernd Döding mit Blick auf die Blechkarawane. Eine Verkehrszählung der Umweltbetriebe soll demnächst im Quartier stattfinden, um herauszufinden, welcher Verkehr von wo nach wo am Wohnheim vorbeifließt. Die Vermutung, dass es sich dabei in vielen Fällen um Autofahrende handelt, die von der Innenstadt in Richtung Konrad-Adenauer-Ring wollen, liegt an diesem Nachmittag nahe. Aus Richtung Bahnhof oder Gebrüder-Kerkmann-Platz kommend bietet sich diese Route eben an.
„Es gibt aber eine bessere, die mehr Rücksicht nimmt auf die beengten Verhältnisse und vor allem auf das Ruhebedürfnis der geplagten Anwohnerinnen und Anwohner“, sagt Bernd Döding. In Höhe der Sparkasse sollte man nicht an der Gabelung links die Moltkestraße hochfahren, sondern lieber über den Holzweg. Von dort geht es am Lütkeweg rechts unter der Brücke hindurch und über die Bergstraße direkt auf den Konrad-Adenauer-Ring. Vorbei an überwiegend Gewerbebetrieben – und nicht mehr durch dicht bebautes Wohngebiet.
Ein erster Schritt
Bürgermeister Alexander Berger will in einem ersten Schritt durch eine entsprechende Beschilderung auf die geeignetere Verkehrsführung hinweisen und damit den Anwohnenden Entlastung vom Durchgangsverkehr verschaffen. „Sollte das keine nachhaltige Wirkung haben, müssen wir kreativ auch über andere Möglichkeiten nachdenken“, so Berger. Bei allen Maßnahmen müsse das Wohl der Menschen im Vordergrund stehen, die unter der momentanen Verkehrsdichte zu leiden hätten.
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