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Bebauungsplan einstimmig abgesegnet

Die Tage der Jahnwiese sind gezählt

Ahlen

Der Sportplatz „Jahnwiese“ verschwindet aus dem Stadtbild. Wohnhäuser unterschiedlicher Größe und Gestalt sowie ein Wohnprojekt der St.-Vinzenz-Gesellschaft sollen hier umgesetzt werden. Eine Teilfläche bleibt der Sekundarschule vorbehalten.

Christian Wolff

Das frühere Hauptportal der Jahnwiese ist schon lange geschlossen, die Kassenhäuschen verwaist. Der größte Teil des Sportplatzes im Ahlener Norden soll einer Bebauung mit verschiedenen Haustypen zugeführt werden. Auch die St.-Vinzenz-Gesellschaft plant hier ein Wohnprojekt. Ein kleiner Teil bleibt für die Sekundarschule erhalten, auch der Spielplatz bleibt. Foto: Christian Wolff

Sie gehört zu den ältesten Sportflächen Ahlens. Ihren ursprünglichen Charme hat die Jahnwiese, auf der einst die Sportfreunde „Wacker 20“ und später der ASV ihre Turniere austrugen und die Feuerwehr zahlreiche Leistungsnachweise absolvierte, allerdings immer mehr verloren: Der weithin sichtbare Steigerturm wurde 1966 abgerissen, der sogenannte „Bunker“ als Vereinsheim wich inzwischen ebenso wie die lange noch sichtbaren Werbetafeln vieler Ahlener Firmen. Große Wettbewerbe finden hier nicht mehr statt.

Jetzt soll die Jahnwiese gänzlich verschwinden: Einstimmig segnete der Stadtplanungs- und Bauausschuss am Montagnachmittag die Pläne zur Bebauung der Grünfläche im Ahlener Norden ab. Bereits am 28. Juni vorigen Jahres war der Beschluss zur Beteiligung der Öffentlichkeit gefallen, am 12. September folgte eine Bürgerversammlung (wir berichteten).

Wie Stadtplaner Thomas Kampmann erläuterte, interessierte die betroffenen Anlieger weniger, wie die Neubauten aussehen sollen, sondern mehr der zu erwartende Verkehr. „Aktuell gibt es 65 Parkplätze im Bereich der Sekundarschule, was wir als ausreichend erachten“, sagte er. Dennoch seien zehn bis zwölf weitere Stellflächen vorgesehen, um eine nachhaltige Entspannung der Verkehrssituation zu erreichen. Aber: „Der Parkdruck wird nach Ansicht der Verwaltung vor allem durch Eltern ausgelöst.“ Schulbeginn und Schulschluss bildeten demnach die Spitzenzeiten, weshalb schon zusätzliche Halteverbote eingerichtet wurden.

Schließlich kam der Planer auf das eigentliche Projekt zu sprechen: Eine Straße soll künftig durch das bisherige Sportfeld führen, um die Neubauten zu erschließen. Besonders betonte Kampmann aber den biologischen Gedanken, der im Vorfeld mitschwang: „Gesunde Bäume rund um die Jahnwiese werden erhalten, das Ganze erhält eine parkähnliche Struktur.“ Das „wilde Parken“ zwischen den Bäumen werde allerdings ein Ende haben, die Schotterflächen durch Rasen ersetzt. Eine kleine Teilfläche der Jahnwiese soll ebenso bleiben – für die Zwecke der Schule. „Sie wird durch eine Hecke abgegrenzt.“ Dass diese Insekten Raum biete, die wiederum als Nahrung für Fledermäuse dienten, erwähnte der Planer ganz nebenbei, um schließlich den Fokus auf die Gebäude zu richten.

Errichtet werden zehn bis zwölf Einzelhäuser in unterschiedlicher Optik und variierender Dachneigung. Vorherrschende Farben sollen Rot, Grau, Braun und Schwarz sein. „Es herrscht ein hoher Bedarf an eingeschossigen Bauten“, so Kampmann. Zweigeschossiges Baues sei hier aber ebenfalls möglich, auch mit Flachdächern.

Petra Pähler-Paul (Grüne) machte sich Gedanken, ob das zusätzlich vorgesehene Wohnprojekt der St.-Vinzenz-Gesellschaft Auswirkungen auf Verkehr und Parksituationen haben wird. Thomas Kampmann berichtete, dass die Einrichtung eigene Flächen vorhalten müsse, bis zu 16 Parkplätze seien möglich.

Thomas Kozler (SPD) fragte nach einem Spielplatz in der Nähe. „Den wird es geben“, beruhigte ihn der Experte aus der Bauverwaltung. „Der bestehende Spielplatz soll bleiben, vielleicht wird er etwas verlegt.“

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