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Fotos über Brautraub in Kirgistan

Diese Frauen verfügen über große Widerstandskräfte

Ahlen

Die Ausstellung „I am Jamilia“ zeigt Bilder von Frauen, denen etwas widerfahren ist, das man sich in westlichen Gesellschaften gar nicht vorstellen kann: ein Brautraub. Fotografin Irina Unruh spricht über den archaischen Brauch. Und über Hoffnung.

Büz-Geschäftsführerin Christiane Busmann (l.) stellte die Fotografin Irina Unruh mit ihren Arbeiten auf „etage 1“ vor. Foto: Dierk Hartleb

Die Fotografien von Irina Unruh zeigen vom Leben gezeichnete Frauen. In den dazu gehörigen Texten schildern die, wie sie Opfer des in Kirgistan praktizierten Brautraubs geworden sind.

Bei der Eröffnung der Ausstellung „I am Jamilia“ am Donnerstagabend auf der „etage 1“ in der Schuhfabrik berichtete die gebürtige Kirgisin, wie sie 2015 nach 20 Jahren in in ihr Geburtsland zurückkehrte, um festzustellen, dass dieser archaische Brauch auch heute noch üblich ist: Frauen werden auf offener Straße entführt und anschließend zwangsverheiratet.

Erstaunliche Resilienz

Inzwischen hat Irina Unruh, die in Freckenhorst lebt, mehrfach das Land, das in Zentralasien im Osten an China, im Norden an Kasachstan sowie Usbekistan und Tadschikistan grenzt, mehrfach bereist und mit vielen Opfern des Brautraubs (Ala Kachuu) gesprochen. „Es sind starke Frauen“, erklärt sie, die in ihrer Ehe eine erstaunliche Resilienz entwickelten. Nicht wenige dieser Frauen, die die Dokumentaristin porträtiert, haben sich von ihren Männern scheiden lassen.

Einige Frauen geben an, von ihren Männern gut behandelt worden und daher bei ihnen geblieben zu sein.

„Ich habe ganz viel Hoffnung für die Zukunft“, sagt Irina Unruh zum Abschluss einer fast einstündigen Diskussionsrunde mit Besuchern, die zuvor von Büz-Geschäftsführerin Christiane Busmann begrüßt worden waren. 

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