18 Kinder in der Ostwall-Betreuung
Durchs Fenster in die Kita
Ahlen
29 freie Plätze am Dienstag in der Ahlener Kita am Ostwall. Und: 17 Kinder, für die es in der Betreuung keine Alternative gab. Der Notbetrieb läuft.
„Guten Morgen, Jan!“ Für den Knirps geht‘s auch am Dienstagmorgen mit Schwung durchs Fenster des Notausgangs in den Gruppenraum. Mit Kandidat Nummer 18 sind kurz vor 9 alle an Bord der Kita Ostwall. 47 fehlen – aus gutem Grund.
Leiterin Cornelia Lier ist erleichtert, dass dieser Lockdown anders läuft, als der im Frühjahr: „Kinder, deren Eltern Bedarf haben, dürfen kommen. Nicht nur die systemrelevanten.“ Gut so!
Cornelia Lier
Für Jans Vater Viktor Dietrich ist das Angebot an diesem Dienstag alternativlos. Auch er muss noch zur Schicht ins Möbelhaus, bevor das Weihnachtsgeschäft am Abend gelaufen ist. Dann hat er Zeit. „Meine Frau arbeitet in einer Arztpraxis“, erzählt er. Dort herrsche Hochbetrieb. Da könne sie nicht einfach mal raus. Oma und Opa fallen ebenso aus dem Notfallplan. „Betreuung auf Abstand funktioniert nun mal nicht.“ Sagt‘s und verabschiedet sich mit dem Hinweis, dass Jan ab Mittwoch vorerst nicht mehr komme.
„Viele Eltern nehmen Rücksicht und betreuen ihre Kinder zu Hause“, lobt Cornelia Lier. Die Zahl der Kinder sei täglich schwankend. Mal müsse die Mutter dienstags arbeiten, mal donnerstags. Die Gruppenstärke liegt bei fünf bis sechs. Jede hat ihre eigene Zwergentreppe, die zum Fenster führt, an der erst das Fieberthermometer den Weg ins betreute Spielparadies freigibt.
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