Anna Lenz im Kunstmuseum
Eine Sammlerin und starke Künstlerfrauen
Ahlen
Einblick in eine Leben mit Künstlern und ihrer Kunst gab Anna Lenz am Freitag im Kunstmuseum. Dabei stellte sie auch ihr Buch „Starke Frauen für die Kunst“ vor.
Das Entsetzen war nicht gespielt, das Anna Lenz am Freitagabend im Kunstmuseum schilderte, als ihr Ehemann Gerhard das erste Bild präsentierte, das er 1966 erworben hatte und nichts darauf zu sehen war. Es handelte sich um das Bild „Zonnebogen“ des Niederländers Jeff Verheyen, das auch in der aktuellen Ausstellung „Epoche Zero“ im Kunstmuseum gezeigt wird.
Auch das zweite Bild, auf dem noch weniger zu erkennen war, stimmte Anna Lenz noch nicht versöhnlich, wie sie im Gespräch mit Lisa Voss-Loermann einräumte. Allmählich aber habe sie die Bilder, die ihr Mann wie besessen „aus dem Bauch heraus“ kaufte, was auf sie zunächst befremdlich gewirkt habe, in ihr Herz geschlossen. „Es sind meine Kinder“, bestätigte sie freimütig.
Bevor die Sammlerin Passagen aus ihrem Buch „Starke Frauen für die Kunst“ vorstellte, gewährte sie im Zwiegespräch mit der Moderatorin Einblick in ein Leben mit Künstlern und ihrer Kunst. „Wir waren zeitweise wie eine große Familie“, berichtete sie, nachdem das Ehepaar auch für die Schöpfer der Kunstwerke immer mehr Interesse entwickelte. Dazu gehörten auch gemeinsame Urlaubsreisen.
Einsatz für künstlerischen Werdegang der Männer
Dabei lernte Anna Lenz auch die Ehefrauen kennen, die oft trotz ihrer eigenen guten Ausbildung bereit gewesen seien, sich mit ganzer Kraft für den künstlerischen Werdegang ihrer Männern einzusetzen. Daraus entstand der Wunsch, sich mit diesen Frauen näher zu beschäftigen, und letztlich das Buch.
Auf Nachfragen aus dem Publikum bekannte sie in entwaffnender Natürlichkeit, das Studium der Meteorologie abgebrochen zu haben, weil sie mit dem selbstständigen Arbeiten an der Uni nicht zurecht gekommen sei. Daraufhin habe sie eine Ausbildung in einem von einer Meisterin geführten Schreinereibetrieb begonnen. Wehmütig erinnerte sie an ein Jahr, das sie zusammen mit ihrem Mann in London verbrachte, der dort Englisch lernte, während sie mit der „Tube“ die Stadt erkundete.
Heute kaufe sie keine Kunst mehr, sagte Anna Lenz, die ihre Passion für die Kunst auch an ihre Söhne weitergegeben hat, die wie sie mit den Bildern leben.
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