AfD-Kundgebung und Gegendemonstration
Es blieb weitestgehend friedlich
Ahlen
Das Polizeiaufgebot war groß am Freitagabend in der Innenstadt. Schließlich hatte die AfD zu ihrer „Kundgebung gegen das Politikversagen“ auf den Markt geladen. Parallel lief auf dem Rathausvorplatz die Gegenveranstaltung unter dem Motto „Wir haben Besseres zu tun“.
„A Hard Days Night“ spielte die Band „Smoke“ gerade, als die AfD-Anhänger am Rathausvorplatz vorbeimarschierten – ein harter Tag war es sicher für die eingesetzten Polizisten, die am Freitagabend dafür sorgten, dass sich die Anhänger der „Alternative für Deutschland“ und die geschätzt über 400 Teilnehmer der Gegenveranstaltung des Bürgerbündnisses nicht zu nahe kamen. Aber verbale Attacken, Buh-Rufe, Trillerpfiffe und Anti-AfD-Parolen musste sich die Gruppe der Marschierenden gefallen lassen.
Was sie von der AfD halten, hatten die Teilnehmer der Gegenkundgebung zuvor schon in deutlichen Worten formuliert: „Wir brauchen in Ahlen und überall keine AfD“, sagte Alt-Bürgermeister Benedikt Ruhmöller, der auch im Namen seiner Vorgänger Herbert Faust, Horst Jaunich und Günter Harms sprach, und feststellte, dass diese Partei mit „unserer Kultur und unserem Leben nichts zu tun“ habe.
Der amtierende Bürgermeister Dr. Alexander Berger wehrte sich in seinem Grußwort vehement gegen den AfD-Vorwurf des „Politikversagens“. Weder die engagierten Ahlener Bürger noch die gewählten Vertreter im Stadtrat müssten ihre Leistungen „schmähen lassen“. Durch ihre Angst vor inhaltlicher Auseinandersetzung und ihre simplen Antworten auf komplizierte Fragen mache sich die AfD selbst zum Politikversager.
AfD-Sprecher Dr. Christian Blex betrachtete das Geschehen vorm Rathaus als „die Politikfarce da vorne“, als „po litischen Offenbarungseid“. Außer Blex sprachen noch der Kollege aus Paderborn, Günter Koch, Landschaftsverbandsmitglied Bernd Venjakob und der Fraktionschef von Sachsen-Anhalt, André Poggenburg.
Während Christian Blex zwischen 300 und 350 Sympathisanten zählte, die sich die Reden anhörten und am anschließenden Umzug beteiligten, gab die Sprecherin der von ihm sehr gelobten, auf dem Markt mit mindestens einem Dutzend Fahrzeugen und vielen Beamten stark präsenten Polizei, Susanne Dirkorte-Kukuk, die Zahl der Menschen auf dem Markt mit insgesamt rund 150 an. Vielleicht war das für Blex schwer auseinanderzuhalten; es gab auch einige Zaungäste und solche, die mit Zwischenrufen störten, Pappteller mit der Aufschrift „Ihr seid keine Alternative“ hochhielten.
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