Erneuter Aufruf im Stadtrat
Es fehlen Single-Wohnungen für Ukraine-Flüchtlinge
Ahlen
Der Bedarf an Wohnungen für Ukraine-Flüchtlinge ist in Ahlen weiter da. Vor dem Stadtrat erklärte Sozialdezernentin Stephanie Kosbab: „Wir brauchen mehr Single-Wohnungen“.
Ihren aktuellen Zahlen aufgenommener Ukraine-Flüchtlinge schickte Sozialdezernentin Stephanie Kosbab am Dienstag im Rat den Aufruf hinterher: Es fehlen Single-Wohnungen. Das sei jedoch eine Momentaufnahme. In der nächsten Woche, in der zwölf Neuzugänge angekündigt wurden, könne alles schon wieder anders aussehen.
Zum Wochenbeginn waren 357 Geflüchtete aus der Ukraine in Ahlen registriert. 152 Frauen, 127 Kinder, 78 Männer. 43 Mädchen und Jungen sind im Kita-Alter, 47 im Grundschulalter, 37 im Alter für weiterführende Schulen. Seit dem 15. März wurden 352 Tageszugänge im Rathaus dokumentiert.
Dezernentin Stephanie Kosbab
Die aktuelle Erfüllungsquote liegt in Ahlen bei 79 Prozent. Schwankungsbreiten reichen von 94 Prozent in der ersten März-Woche bis zu 54 Prozent Ende April. Das zeige, so Kosbab: „Es ist ein sehr fragiles System, in dem wir arbeiten.“
In der Notunterkunft ehemalige Mammutschule wurden seit dem 1. April 133 Menschen untergebracht. Die Schwankungsbreite reicht von 41 Personen am 11. April bis zu 99 am 8. Juni.
Blick auf die Aufenthaltsdauer: 16 Aufgenommene blieben bis zu einer Woche, 17 zwei bis vier Wochen, 64 über vier Wochen. Längste Verweildauer: zehn Wochen.
Warum ziehen Menschen aus? 30 wechselten in eine Wohnung, drei zogen wieder zurück in ihre Heimat, ein Geflüchteter fuhr weiter in eine andere Stadt. In 15 Fällen sind die Gründe unbekannt.
Den größten Anteil der Aufgenommenen machen in der Notunterkunft Familien mit Mutter, Vater und Kindern (50) aus, gefolgt von Familien mit Großeltern (23), Alleinerziehenden (18) und Paaren ohne Kinder (6). In der Altersauflistung steht die Zahl der Kinder (30) vorne. Schlusslicht sind die über 60-Jährigen (6).
Die Dezernentin warf einen Blick auf den Wohnraum. Auf dem Mietermarkt komme es zu einer Verknappung. Für die BMA fragte Martina Maury nach, ob Einzelpersonen nicht auch in Wohngemeinschaften zusammengeführt werden könnten? Kosbab bestätigte den Bedarf an kleinen Einheiten und formulierte ihren Aufruf: „Wir brauchen mehr Single-Wohnungen.“ Doch so offen die Frage, wie die Situation in der nächsten Wochen aussehen werde, sei die, wie es zum Ende des Jahres weitergehe.
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