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„Cinema“ zeigt ab heute „Elvis“

Frauenfußball-EM auf Großleinwand

Ahlen

Zurückhaltend ist das Kinopublikum noch immer, auch wenn die harten Beschränkungen der vergangenen zwei Jahre derzeit passé sind. Das „Cinema Ahlen“ rührt jetzt die Werbetrommel für die Übertragung der Fußball-Europameisterschaft der Frauen.

-hat-

Martin Temme präsentiert mit seinen Mitarbeitenden Siyar Norbert Taskira und Sarah Zidorcyky das Filmplakat zum am heutigen Mittwoch startenden „Elvis“. Foto: Dierk Hartleb

Dänemark, Spanien und Finnland heißen die Gegner, auf welche die deutsche Mannschaft bei der Fußball-EM in England trifft. Die haben viele wohl noch nicht auf dem Schirm, weil es die Frauen sind. Für Martin Temme ist die ungleiche Wertschätzung ein Anachronismus.

„In USA, Spanien, Frankreich und den skandinavischen Ländern hat der Frauenfußball einen viem höheren Stellenwert in der Berichterstattung“, moniert der Kinobetreiber. „Und von der gleichen Bezahlung von Männern und Frauen, wie sie in Spanien gerade beschlossen worden ist, sind wir noch meilenweit entfernt. Aber sie wird kommen“, schiebt er im Gespräch hinterher. Für den Cineasten, der seit Jahren die Frauen bei Rot-Weiß Ahlen trainiert, ist es Ehrensache, dass er die Spiele der Damenequipe im „Cinema Ahlen“ auf der Großleinwand überträgt. Start ist am 8. Juli gegen Dänemark, am 12. Juli geht es im vermeintlichen Topspiel gegen Spanien und am 16. Juli zum Abschluss der Vorrunde gegen Finnland. „Die Hammergruppe muss man erstmal überstehen“, warnt Temme vor übergroßen Erwartungen. Alle Spiele beginnen übrigens um 19 Uhr.

Negativrekord beim Seniorenkino

Sollten die Frauen die Gruppenphase nicht übersehen, wird die Leinwand nicht schwarz bleiben. „An Filmen besteht kein Mangel“, stellt er fest. Sorgen bereitet ihm eher der verhaltene Kinobesuch bei den Erwachsenen. Zwar laufen „Top Gun“ und „Jurassic World“ immer noch gut, aber mit sieben zahlenden Besuchern erlebte das Seniorenkino am vergangenen Sonntag einen Negativrekord. Und auch die Vorbestellungen für die Vorpremiere von „Elvis“ an diesem Mittwoch um 19 Uhr gehen trotz der Vorschusslorbeeren nicht durch die Decke. Schützenfeste, Stadtfest, Abiturfeiern in Verbindung mit hochsommerlich Temperaturen – alles schön und gut. Aber ob sie das Phänomen der Besucherzurückhaltung hinreichend erklären, lässt Temme offen. Es spricht einiges dafür, dass die coronabedingten Einschränkungen das Verhalten nachhaltiger verändert haben als angenommen. Selbst die Klamaukkomödie „Die Geschichte der Menschheit – leicht gekürzt“, die die Elite deutscher Schauspielkunst am Start sieht, tut sich gerade schwer. Kinderfilme dagegen laufen wie geschnitten Brot.

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