Angelika Knöpker im Sozialausschuss
Geflüchtete spüren Zwei-Klassen-Gesellschaft
Ahlen
Der Förderverein für Flüchtlinge Ahlen hofft, bei der Suche nach einem Trauerort für die Geflüchteten fündig geworden zu sein. Darüber und weitere Themen aus der Flüchtlingsarbeit informierte Angelika Knöpker.
Wie die Vorsitzende des Fördervereins für Flüchtlinge, Angelika Knöpker, am Dienstag in der Sitzung des Sozialausschusses in der Notunterkunft Am Röteringhof ausführte, hat man den Park an der Beckumer Straße als geeigneten Trauerstandort für die geflüchteten Menschen ins Auge gefasst. 2021 war dort auf Initiative des Integrationsrats die Gedenkstätte für die NSU-Opfer eingeweiht worden.
Der 2014 gegründete Förderverein für Flüchtlinge habe sich zunächst um die „unhaltbaren Lebensbedingungen“ in der Gemeinschaftsunterkunft in Dolberg gekümmert, sagte Angelika Knöpker. Sie sei sehr dankbar, dass die Unterkunft vonseiten der Stadt renoviert worden sei, ohne dass der Verein daran beteiligt worden sei. Stück für Stück sei es gelungen, die Wohn- und Lebensverhältnisse zu verbessern. Auch das gespannte Verhältnis zur Nachbarschaft habe dadurch etwas entkrampft werden können.
Spieletreff fehlt
Der Zustrom von Flüchtlingen in den Jahren 2015/16 sei auch für den Förderverein eine große Herausforderung gewesen. Dabei sei es vorrangig darum gegangen, „die Menschen fit zu machen für das Leben in Deutschland“. Angelika Knöpker bedauerte, dass es nicht gelungen sei, den seinerzeit gegründeten Spieletreff im Pauluszentrum nach der Corona-Pandemie wiederzubeleben, weil die Räume nicht zur Verfügung ständen.
Die nach dem Überfall Russlands am 24. Februar 2022 unmittelbar einsetzende Flüchtlingsbewegung aus der Ukraine stellte den Förderverein vor seine nächste große Aufgabe. Angelika Knöpker verhehlte nicht, dass die unterschiedliche Rechtsstellung und Behandlung der Ukrainer gegenüber den Asylbewerbern und Geduldeten nicht unproblematisch sei und den Eindruck einer Zwei-Klassen-Gesellschaft unter den Geflüchteten verstärken könne.
Sommerfest am Lindensportplatz
Ganz selbstverständlich gehörten die Asylbewerber, die in der Gemeinschaftsunterkunft in Dolberg untergebracht sind, dazu, wenn am kommenden Wochenende auf dem Lindensportplatz ein großes Sommerfest gefeiert wird. Dazu wird eigens ein Shuttlebus eingesetzt.
Von der Politik erwartet Angelika Knöpker mehr Wertschätzung. Die habe sie in der Vergangenheit bei verschiedenen Gelegenheiten vermisst. Der Ausschussvorsitzende Peter Lehmann (CDU) und Sozialdezernentin Stephanie Kosbab versicherten, dass Verwaltung und Politik die Arbeit des Fördervereins und das große ehrenamtliche Engagement sehr zu schätzen wüssten.
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