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Karnevalsession endet mit der Verbrennung des Bacchus

Grüße an die Prinzen im Himmel

Ahlen

Es war ein tränenreicher Abschied. Mit dem Verbrennen des Bacchus endete in Ahlen die Karnevalszeit.

Von Ralf Steinhorst

Mit dem Verbrennen des Bacchus wurde unter großer Anteilnahme die Karnevalssession 2022/23 beerdigt. Auch die amtierenden Tollitäten Ahlensias nahmen Abschied von der fünften Jahreszeit. Foto: Ralf Steinhorst

In einer Trauerzeremonie nahmen die Karnevalisten der Narrhalla Ahlensia am Abend des Veilchendienstag Abschied von der Karnevalssession. Mit dem Verbrennen des Bacchus war die fünfte Jahreszeit offiziell beendet.

„Wie ihr seht, wurde unser Bacchus ein wenig vernachlässigt“, deutete Dominik Isermann, Präsident der Schwarz-Gelben-Funken, in seiner Begrüßung im Hof Münsterland voller Trauer auf die etwas heruntergekommenen Strohpuppe im offenen Sarg, die eines durchzechenden Trunkenboldes würdig war. Unter den Teilnehmern der Bacchusbeerdigung waren auch Stadtprinz Ossi I. (Michael Osthöver) mit seiner Kombo Roland Schumacher, Kai Karshüning und André Osthöver sowie das Kinderprinzenpaar Fynn I. (Grabowski) und Pia I. (Karshüning) mit ihrer Standartenträgerin Fayn Sander.

Witwe bricht in Tränen aus

Der Stadtprinz und seine Kombo sowie Elferräte aller Karnevalsgesellschaften übernahmen bis zum Verbrennen die Totenwache am Sarg des Bacchus. Tränenreich wurde es, als die ganz in schwarz gekleidete Bacchuswitwe „Baccholine“, in Person von Michael Peters, und Pater Karl-Heinz „Carlo“ Wilk unter den Klängen der Filmmusik „Spiel mir das Lied vom Tod“ an den Sarg traten und die Witwe in Tränen ausbrach.

„Es war nach zweijähriger karnevalistischer Abstinenz wieder soweit – wir konnten wieder feiern“, leitete der Pater seine Predigt ein, um fortzuführen: „Die Session 2022/23 ist vorbei und Bacchus wird wieder in die zeitliche Ewigkeit verbannt.“ Leider aber hätten viele Menschen nach Corona das Gefühl gehabt, Karneval nicht mehr haben zu müssen. Viele Stühle in den Sälen seien leer geblieben. Auch wenn feststellbar war, dass die Karnevalisten süchtig danach waren, wieder feiern zu können.

Gleichgesinnte gewinnen

Deshalb gab der Pater den Karnevalisten auf, Werbung für den Karneval zu machen: „Überzeugt die Menschen, dass der Karneval wichtig und gut ist für die Seele. Und dass es gut ist, Abstand vom Alltag zu gewinnen und mit Gleichgesinnten zu feiern“.

Bei der Einäscherung im Freien übergab der Pater den Bacchus schließlich an die Prinzen, die oben im Himmel auf ihn warteten, und bat ihn, diese von den irdischen Jecken zu grüßen.

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