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Stephanie Kosbab nach der Wahl zur Ersten Beigeordneten

Gut vorbereitet für die neue Aufgabe

Ahlen

April 2022 könnte es werden, bis Stephanie Kosbab ihren Dienst als neue Dezernentin für Soziales, Schule und Kultur bei der Stadt Ahlen beginnt. Vielleicht aber auch schon früher. Die Stadt und ihre Menschen will die Wuppertalerin aber schon jetzt näher kennenlernen.

Von Dierk Hartlebund

Sekunden vor der Entscheidung: Mit Stephanie Kosbab hofft auch Michael Ottmann auf Stimmenmehrheit im Ahlener Stadtrat. Foto: Ulrich Gösmann

Die Freude über ihre unerwartete Wahl war Stephanie Kosbab nach einer langen Ratssitzung am Donnerstagabend noch zweieinhalb Stunden später im Besprechungszimmer des Bürgermeisters deutlich anzumerken. Die 40-jährige Diplom-Juristin wird künftig die Fachbereiche Soziales, Schule und Kultur als Dezernentin leiten und darüber hinaus die Funktion als Erste Beigeordnete die Vertretung von Dr. Alexander Berger wahrnehmen.

Auf ihre Aufgabe als Dezernentin hat sich Stephanie Kosbab akribisch vorbereitet. „Vor meinem ersten Vorstellungsgespräch habe ich mir die Stadt gut angeschaut“, erklärt sie. Und kommt dann sogleich auf das Projekt zu sprechen, das sie im Auftrag des Landes für die Verbraucherzentrale durchführt: „NRW bekämpft Energiearmut.“ Als Kind des Ruhrgebiets – gebürtig kommt sie aus Recklinghausen – kennt sie nicht nur die Mentalität der Menschen, sondern weiß auch um die prekären Verhältnisse, in denen viele leben. In dieser Hinsicht unterscheidet sich Ahlen, obwohl noch dem Münsterland zugehörig, nicht sehr vom Ruhrgebiet. „Wir dürfen nicht zulassen, dass Menschen abgehängt werden“, lautet ihr Credo.

Das gilt ebenso für die Bildung. Insofern sieht Stephanie Kosbab ihre Zuständigkeit für die Bereiche Schule und Kultur als Möglichkeit, soziale Aspekte verstärkt auch in die Bildungsarbeit einzubringen. Als große kommunale Aufgabe nennt sie die Umsetzung des vom Bundestag beschlossenen Rechtsanspruchs auf Ganztagsangebote (OGS) ab 2026 auf die Stadt zukommen. Und in der Kultur? Die Fortschreibung der Kulturentwicklungsplanung. Ansonsten bittet sie um Verständnis, dass sie sich in die verschiedene Aufgabengebiete noch einarbeiten muss.

Entscheidung gefallen. Michael Ottmann ist raus. Foto:

Zeit, um die Stadt näher kennenzulernen, hat sie während ihres bevorstehenden Urlaubs. Dann will sie sich auch die Spielplätze einmal ansehen. Den schönsten und den hässlichsten. Die Suche nach Letzterem könnte sich nach dem Spielplatzerneuerungsprogramm als schwierig gestalten.

Die ersten Gratulanten wünschen gute Zusammenarbeit. Foto:

Wer ist diese Stephanie Kosbab ansonsten? Sie wohnt in Wuppertal, ihr Arbeitsort ist Düsseldorf. Aufgewachsen in Recklinghausen, Abitur, Studium der Rechtswissenschaften in Osnabrück und Münster mit dem Diplom als Abschluss, erste Berufserfahrungen als Rechtsanwältin in einer großen Kanzlei in Düsseldorf mit dem Schwerpunkt Energierecht, seit 2012 als Juristin bei der Verbraucherzentrale NRW und seit 2016 Leiterin des bereits genannten Landesprojekts. Natürlich wird sie sich in Ahlen nach einer Wohnung umschauen. Ihren Wuppertaler Lebensgefährten davon zu überzeugen, ganz nach Ahlen zu ziehen, das könnte allerdings schwierig werden.

Demnächst ein Team: Ursula Woltering, Stephanie Kosbab und Christoph Wessels lernen sich kurz kennen.Demnächst ein Team: Foto:

Wann fängt sie in Ahlen an? Die Frage steht auf der Agenda. Wenn ihr jetziger Arbeitgeber auf die gesetzliche Kündigungsfrist besteht, könne es der 12. April 2022 werden. Aber Stephanie Kosbab hofft, dass die Verbraucherzentrale kulant genug ist, sie eher aus ihrem Arbeitsvertrag zu entlassen. Schließlich wartet an ihrer neuen Wirkungsstätte eine Menge Arbeit auf sie und ein Bürgermeister, der sich auf seine neue Stellvertreterin freut. Kann frau sich darauf auch vorbereiten? „Dazu muss man sich erst einmal besser kennenlernen und Vertrauen aufbauen“, meint Stephanie Kosbab. Und versichert Berger schon mal ihre Loyalität.

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