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„Raus auf den Spieli“

Hai im Topf und Trommelei auf Koffern

Ahlen

Zaches und Zinnober haben‘s voll drauf. Bei ihrem Auftritt bei „Raus auf den Spieli“ am Sonntag überzeugten sie mit ganz besonderer Kunst.

Von Martin Feldhaus

Das bekannte norddeutsche Musikerduo Zaches (l.) und Zinnober nahm sein Publikum beim Kofferkonzert mit auf eine Kinderlieder-Reise, die alle begeisterte. Foto: Martin Feldhaus

Ich packe meinen Koffer und nehme mit. . .“ Dieses bekannte Spiel für Kinder kennt wohl jeder. Wenn der Ahlener Nachwuchs demnächst wieder auf Reisen geht, hat er neben den üblichen Urlaubsutensilien wahrscheinlich auch jede Menge neue Lieder im Gepäck. Verantwortlich dafür: das kongeniale Duo „Zaches & Zinnober“, das am Sonntagnachmittag bei „Raus auf den Spieli“ ein lustig-inspirierendes Kofferkonzert auf die Wiese neben dem Spielplatz im Beesenfeld zauberte und seine jungen Zuschauerinnen und Zuschauer auf eine interessante und lebensnahe Kinderlieder-Reise mitnahm.

„Was verbirgt sich nun hinter einem Kofferkonzert?“ Diese von Markus Beckmann eingangs aufgeworfene Frage stellten sich viele. Die in bunten Hemden auftretenden Zaches und Zinnober lieferten Antworten: „Ein Kofferkonzert ist ein Konzert auf dem Koffer“, ließen sie verlauten und nutzten ein schwarzes und ein graues Exemplar kurzerhand als Trommelersatz, um eines ihrer pfiffigen, eingängigen und mit jeder Menge eingängiger Sprachkomik garnierten Lieder zu untermalen. Das traf genau den Nerv der Kinder.

Pädagogisches Geschick

Ein besonderes Highlight war das Lied „Oh wei, oh wei, in meinem Kochtopf schwimmt ein Hai“ (oder doch ein Ei?), bei dem das Duo in die Fantasiewelt der Kleinen eintauchte, sein ganzes pädagogisches Geschick unter Beweis stellte und für pure Begeisterung bei den Kindern sorgte, die auf ihren Plätzen im Takt wippten und immer wieder über die geschickt eingebauten Wortspiele und Witze lachten. Dafür sorgte wohl auch das urkomische Solo von Zaches auf einem Kochtopf. Immer wieder traten die Bremer Darsteller auch in Kontakt zum Publikum („Könnt ihr schon den Koffer packen?“), gestalteten ihr Kofferkonzert sehr interaktiv. Sie verbreiteten eine ansteckend gute Laune, bei der man einfach mitsingen musste.

Wo Kinder sind, sind auch Piraten

Und zum Abschluss? Wie es sich für eine echte Kinderlieder-Reise gehört, durfte natürlich auch das Thema Piraten nicht fehlen. Bei dem Klassiker „Sei doch mal Pirat“ hatte das vereinnahmende Künstlerduo, wie durchgehend bei seinem gesamten kurzweiligen Auftritt, alle großen und kleinen Zuhörerinnen und Zuhörer mit im musikalischen Piratenschiff. Die klatschten sogar gekonnt weiter, als Zaches und Zinnober dazu aufforderten, den Rhythmus ohne Begleitung beizubehalten.

Insgesamt boten die norddeutschen Künstler die angekündigte „fetzige Mischung aus Wortakrobatik, Poesie, aberwitzigen Geschichten und virtuoser Musik“ und zeigten eindrucksvoll, warum sie seit den 1990er-Jahren in der Kindermusikszene etabliert sind und Generationen von Kindern begeisterten. Für Zaches und Zinnober gab es tosenden Applaus.

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