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450 Pilger begleiten Einweihung

Kreuzweg der Konfessionen – hoch auf die Halde

Ahlen

Den kirchlichen Segen haben die Stelen des neuen Haldenkreuzweges. Weihbischof Dr. Stefan Zekorn weihte ihn in Ahlen ein. 450 Pilger aller christlichen Konfessionen folgten ihm.

Peter Schniederjürgen

Dr. Stefan Zekorn weihte die einzelnen Stelen des Haldenkreuzweges. Den Weg gingen die Christen der Stadt gemeinsam, betonte der Würdenträger. Foto: Peter Schniederjürgen

Ein langer und sehr emotionaler Kampf ging am Samstag zu Ende. Denn als Weihbischof Dr. Stefan Zekorn den Haldenkreuzweg einweihte und jede der 14 Stelen sowie auch Stele 0 segnete, war das für Martina Jotzeit wohl das schönste aller denkbaren Geburtstagsgeschenke. Lange Jahre hatte sich die Vorsitzende des Fördervereins Haldenkreuz unermüdlich für dieses Projekte eingesetzt. Vor rund zwei Wochen kam endlich das O.K. der Ruhrkohle-AG.

Mit mehr als 450 Pilgern ging es am Samstag auf den ersten Kreuzweg. „Keine Flatterbänder mehr, sondern endlich die soliden Stationen aus Corten­stahl“, freute sich die Vorsitzende. Mit dabei war auch der schaffende Künstler. Benediktinerpater Abraham aus Meschede hatte die Stelen entworfen und in der Klosterschmiede umgesetzt. „Wege kreuzen sich, der Kreuzweg zeigt alle Stationen eines Lebens“, erklärte der Künstler. Die erste oder Stele „0“ ist der Hinweis auf die 14 folgenden, die den Leidensweg Christi zeigen. Abraham lud die Menschen ein, den Kreuzweg später noch einmal allein zu gehen, um sich dabei der meditativen Kraft hingeben zu können.

So zog der Pilgerweg vom Zechenparkplatz zu eben dieser „0“. Eine Tafel erinnert an all die Sponsoren, die sich an der Einrichtung des Kreuzwegs beteiligten. „Es ist ein Geschenk an alle Bürger und hat keine öffentlichen Mittel in Anspruch genommen“, betonte Martina Jotzeit. An den Stationen hielt der Zug im Gebet. Dabei wurde jeweils von einer anderen Konfession oder einem anderen Bekenntnis das jeweilige Gebet gesprochen. „Es ist wahrhaft großartig, dass sich alle christlichen Gemeinden dieser Stadt hier zusammenfinden“, lobte der Weihbischof. Denn auf dem Weg zur Halde gingen die Christen der Stadt gemeinsam. Ob Katholiken, Griechisch- oder Syrisch-Orthodoxe, evangelische oder freikirchliche, die Christen waren auf dem Weg zur letzten Station, der Grablegung Christi, vereint.

Weihbischof Dr. Zekorn

Auf dem Weg und an den Stationen begleitete das Blasorchester Dolberg den langen Zug musikalisch. Oben angelangt bat Dr. Zekorn den Chor der Syrisch-Orthodoxen St- Georgs-Gemeinde um das Vaterunser in ihrer Sprache. „Wenn wir es auch nicht verstehen, so gibt es uns einen Eindruck von Jesu Stimme“, erklärte der Weihbischof. Natürlich gab es das Hauptgebet der ganzen Christenheit auch in der Landessprache für alle zum Mitbeten. „Wie passend war das Wetter auf dem Weg hier hoch“, schmunzelte der Würdenträger. Denn es ging bei bedecktem Himmel los, es folgten verschiedene Schnee- und Graupelschauer. „Um hier oben ins Licht zu treten – und das auch im theologischen Sinn“, hob Stefan Zekorn hervor.

Auf dem Gipfel bedankte sich auch Bürgermeister Dr. Alexander Berger bei den Förderern des Projekts und besonders bei Martina Jotzeit. „Ohne Ihren unermüdlichen und geduldigen Einsatz wäre dieser Gewinn für die Stadt nicht möglich gewesen“, hob er hervor und erinnerte an die Kumpel, die über 100 Jahre diese Halde aufgeschüttet und „dabei sicher so manches Stoßgebet an ihre Schutzpatronin – die Heilige Barbara – gesprochen haben“. Zum Abschluss lud die Fördervereinsvorsitzende dazu ein, den QR-Code auf der 0-Stele zu scannen. „Damit“, so Jotzeit, „ist demnächst über unsere Homepage der Kommentar zu den Stelen abrufbar“.

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