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Amprion plant Trasse

Nordsee-Strom fließt an Ahlen vorbei

Ahlen

Strom von der Nordsee soll ab 2030 an Ahlen vorbeifließen. Dafür werden leistungsfähige Kabel auch auf Ahlener Gebiet in der Erde verschwinden müssen.

Ulrich Gösmann

Drei mögliche Trassenverläufe, dazwischen Ahlen: Im Stadtplanungsausschuss gab es einen ersten Vorgeschmack auf die Amprion-Pläne zur Stromtrasse V 49. Foto: Ulrich Gösmann

Um von Wilhelmshaven nach Hamm zu gelangen, wird Offshore-Strom von der Nordsee an Ahlen vorbeifließen müssen. Viel hatte Stadtplaner Markus Gantefort am Donner­stagabend in der Sitzung des Stadtplanungsausschusses noch nicht mitzuteilen. Sein Warm-up unter Punkt Verschiedenes reichte aber für erste Diskussionsbeiträge. Und für die kritische Frage: Wie werden Ahlens Landwirte reagieren, wenn es unter ihre Äcker geht?

Martin Hegselmann

Vorhabenträger ist Energieversorger Amprion, der über die Stromtrasse V 49 Wilhelmshaven – Hamm mit seinem Großprojekt Ahlener Gebiet durchlaufen will. Bei Korridor B (Nordsee – Ruhrgebiet) handelt es sich um eine Verbindung, die als 525-Kilovolt-Gleichstromerdkabel ausgeführt werden soll. Die Leistung, so Markus Gantefort, sei vergleichbar mit der von fünf Kohlekraftwerken. Im Sommer nächsten Jahres beginne die Bundesfachplanung, anschließend liefen die Planfeststellungsverfahren für ausgewählte Trassen. Die Inbetriebnahme sei für das Jahr 2030 vorgesehen.

Rolf Leismann

Anhand einer ersten Grafik zeigte der Leiter der Stadtplanungsabteilung drei mögliche Trassenverläufe auf, die an Ahlen auf unbewohntem Gebiet vorbeiziehen. Was Martin Hegselmann (CDU) zur ersten Frage drängte: Was sagen die Landwirte dazu? Es komme zu Erdverdichtungen und Wasserstau. Und: „Alle paar Meter Kontrollschächte. Es ist nicht nur Segen, Leitungen zu verbuddeln.“ Markus Gantefort schloss nicht aus, dass sich auch Nachteile für die Landwirtschaft ergeben könnten. BMA-Chef Rolf Leismann beendete die kurze Diskussion mit dem Hinweis, dass der Klimaschutz auch Kompromisse abverlange. Wenn man ihn wirklich wolle, werde man sich auf Veränderungen einstellen müssen. Leismann: „Am Ende wird immer eine Kröte zu schlucken sein.“

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