Gemeinsame Übung von Feuerwehr und DRK-Rettungsdienst
Rettung bei völliger Nullsicht
Ahlen
Wenn die Feuerwehr übt, dann immer anhand eines realistischen Szenarios. So auch diesmal: Brand in einem Gebäude, in dem sich noch Menschen befinden. Mit von der Partie war dabei der Rettungsdienst der DRK.
Der Löschzug Hauptwache der Feuerwehr führte am Mittwochabend auf dem ehemaligen Baubetriebshof an der Alten Beckumer Straße eine gemeinsame Übung mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) durch.
Das Szenario: In einem leerstehenden Verwaltungsgebäude kam es bei Installationsarbeiten an einer Elektroverteilung zu einem Feuer im ersten Obergeschoss. Klar war auch schon bei der Alarmierung, dass sich noch Personen im Gebäude befinden.
Angriffstrupps mit Atemschutz
Sofort machten sich zwei Angriffstrupps mit Atemschutz auf zur Menschenrettung, eine verschlossene Tür zum Gebäude erschwerte das Vorhaben. Aber in weniger als zwei Minuten hatte der Trupp die Tür mittels Spezialwerkzeug geöffnet und konnte sich auf die Suche nach Menschen machen.
Bei völliger Nullsicht tastete sich der Trupp Stück für Stück vor. Im ersten Obergeschoss wurde schnell eine Person aufgefunden, diese konnte noch mit letzter Kraft auf eigenen Beinen stehen, und wurde durch den Angriffstrupp nach draußen begleitet.
Auf dem Parkplatz wurde vom Roten Kreuz ein Patientensammelplatz aufgebaut, da davon auszugehen war, dass mehr als drei Menschen nach dem Brandereignis betreut werden mussten.
In einem nicht verrauchten Abschnitt des Gebäudes, konnte der Rettungsdienst eine Person im Erdgeschoss retten, diese musste aufgrund einer Behinderung ebenfalls vor Ort betreut werden. Der zweite Trupp der Feuerwehr, welcher nach erfolgreicher Brandbekämpfung im ersten Obergeschoss auf den Dachboden des Hauses gelangte, fand dort einen schwer verletzten Patienten, der eine Rauchgasintoxikation erlitten hatte und schnellstmöglich behandelt werden musste.
Im weiteren Verlauf wurden noch ein Rettungswagen sowie zwei Rettungshubschrauber fiktiv zur Einsatzstelle hinzugezogen. Denn im Falle einer schweren Rauchgasvergiftung müssen Patienten in eine Spezialklinik transportiert werden, das gehe über den Luftweg deutlich schneller, erklärte DRK-Einsatzleiter Raphael Müller.
Für die Feuerwehr und den Rettungsdienst des DRK war es die erste gemeinsame Übung nach zwei Jahren Pandemie.
Hubert Kokenkemper, Übungsleiter der Feuerwehr, betonte, dass regelmäßige Übungen wichtig für die Weiterbildung der Einsatzkräfte seien. Für einige Kameraden sei es der erste größere Einsatz gewesen, hier werde viel Erfahrung gesammelt, die im Ernstfall über Leben und Tod entscheiden kann.
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