„Ahlener Kulturkeller“ zeigt Hermann Schweizer
Vom Gardasee bis zu den Lofoten
Ahlen
Anlässlich des 25. Todestages möchte der „Ahlener Kulturkeller“ einen kleinen Blick auf das Werk des Malers Hermann Schweizer werfen. Dabei wird die breite Schaffenspalette des Künstlers deutlich.
In enger Zusammenarbeit mit Hermann Schweizer jun., der heute in Bonn lebt, wurde vom „Kulturkeller“ eine Ausstellung konzipiert, die Natur- und Kulturlandschaften in den Mittelpunkt stellt. Eröffnet wird die Schau unter dem Titel „Vom Gardasee bis zu den Lofoten“ am 11. Juni (Sonntag) um 11 Uhr. Die Finissage ist für den 29. Juli (Samstag) um 16 Uhr geplant.
Wichtigster Part: die Landschaft
In Herdecke geboren, ging Hermann Schweizer in Hagen zum Gymnasium und lernte das Werk aktueller Künstler, vor allem Expressionisten, im Folkwang-Museum (heute K. E. Osthaus-Museum) kennen. Das Studium an der Berliner Kunsthochschule hat ihn aber noch deutlicher geprägt, vor allem Professor Willy Jaeckel, als hervorragender Portraitkünstler bekannt. Das Portrait wird durch ihn ein Schwerpunkt der Arbeit von Hermann Schweizer.
Vom Umfang her wird allerdings ein anderes Thema zum wichtigsten und vielfältigsten seines Werks: die Landschaft. Es beginnt mit der Kulturlandschaft der Herkunftsregion seiner Vorfahren, der Schweizer Landwirte aus dem Löh (Sauerland) mit seinen Fachwerkhäusern. Später dann war er mit seiner eigenen Familie oft an der Nordsee, zum Beispiel auf der Insel Borkum oder in Greetsiel, wo ihn der Fischerhafen mit seinen Kuttern in den Bann zog. Schließlich ging's auch nach Italien an den Gardasee, oft mit seinem Malerkollegen Willy Sandforth.
Industriekultur ein ebenso zentrales Thema
Die erste Verbindung mit dem sonnigen Süden war sein kriegsbedingter Aufenthalt in Griechenland (1961). Es gibt etliche Bilder aus der Zeit, die Naturlandschaft und Kulturlandschaft widerspiegeln. In den 1960er und 1970er Jahren war aber auch der Norden angesagt, wie Bornholm (Dänemark) und die Lofoten (Norwegen); deren mächtige Felsformationen haben sein Werk über Jahre geprägt. Einige Beispiele dafür sind im Restaurant „Chagall“ an der Weststraße zu finden.
Aber auch die Industriekultur war ein Thema des Künstlers − beginnend beim Design für die Firma Nahrath und handelnden Personen am Gerät, wie bei Kaldewei. Die Hände spielten eine wichtige Rolle; oft wurden sie ins Monumentale vergrößert. Es gab aber auch eine Welle von abstrakten Bildern und das totale Gegenteil: Naturdarstellungen in frührealistischer Qualität. Eine ungeheure Vielseitigkeit kennzeichnet das Oeuvre von Hermann Schweizer.
Interessierte können sich davon auch zu den Öffnungszeiten des „Kulturkellers“ (Samstag und Sonntag von 11 bis 14 Uhr) sowie nach Absprache) überzeugen.
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