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Büz-Geschäftsführerin Christiane Busmann über Herausforderungen durch Corona

Weiter auf Diskurs mit Andersdenkenden

Ahlen

Mit einer mutmachende Werbekampagne und vielen Plänen ist das Bürgerzentrum Schuhfabrik ins neue Jahr gestartet.

Von Dierk Hartleb

Büz-Geschäftsführerin Christiane Busmann präsentiert ein Plakat der Werbekampagne. Foto: Dierk Hartleb

„Ohne Musik kein Träumen. Ohne Träumen kein Mut. Ohne Mut kein Machen.“ Mit diesem Zitat ist das Bürgerzentrum Schuhfabrik in das neue Jahr gestartet und nutzt es zugleich für eine mit Plakaten begleitete Werbekampagne.

Es lohnt sich, auch der Rückseite des Plakats seine Aufmerksamkeit zu schenken. Dort finden sich zahlreiche Statements von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Schuhfabrik und Menschen aus dem Umfeld wie der ehemalige Bürgermeister Benedikt Ruhmöller, Pfarrer Willi Stroband oder der Kulturwissenschaftler Davide Brocchi, der auch das Bürgerzentrum bei dem Transformationsprozess „Dritte Orte“ begleitet.

Breite Unterstützung vom Team

Wer in diesen Tagen mit Christiane Busmann spricht, erlebt eine Büz-Geschäftsführerin, die besonders gut zuhört. „Ich führe in diesen Tagen viele Gespräche mit Menschen unterschiedlicher Überzeugung“, sagt sie. Denn nicht erst seitdem für Gastronomie und Kulturveranstaltungen 2G-plus gilt, hat das soziokulturelle Zentrum seinen Nimbus als Haus, das allen offen steht, etwas eingebüßt. In dem Bemühen, allen Beschränkungen zum Trotz dennoch ein möglichst breites Angebot zu machen, erfährt Christiane Busmann breite Unterstützung von ihrem Team sowie Vorstand und Mitgliedern des Trägervereins.

Im Unterschied zu anderen Kultureinrichtungen finden in der Schuhfabrik immer noch Konzerte statt, so wie erst vergangenen Freitag mit dem Akustikgitarristen Peter Finger. Auch im Februar und März soll die Konzertreihe für „Very Interested People“, für die Theo Heming verantwortlich zeichnet, fortgesetzt werden. Dass die Zahl der Besucher im Saal auf 50 begrenzt ist und peinlich genau auf die Hygienevorschriften geachtet wird, versteht sich. Und dass solche Konzerte mit Minimalkulisse noch weniger kostendeckend sein können als unter normalen Bedingungen, ist auch verständlich.

Veranstaltungsfahne hochgehalten

Auch im ersten Corona-Sommer und dem nachfolgenden im Jahr 2021 hielt die Schuhfabrik die Veranstaltungsfahne hoch und sprang mit einer Sommerkulturreihe für Stadtfest und Tralla City ein, mit Unterstützung der Stadt und deren Kulturfachbereich.

Unter ständig wechselnden Rahmenbedingungen mit Lockdown light, Lockdown und anderen Einschränkungen, denen auch das Provinz-Theaterfestival und anderes mehr gleich zweimal zum Opfer fielen, dennoch unter anderem mit Ausstellungen öffentlich präsent zu bleiben, ist eine Leistung, die sich das gesamte Team zugute halten kann. Dazu gehören auch Steffi Klagge als Flüchtlingsberaterin und ihr Mitstreiter seit ewigen Zeiten Theodor Lohölter.

Der Diskurs mit Andersdenkenden und das Suchen nach Verständnis füreinander sind Christiane Busmann bei aller Anstrengung weiterhin wichtig. Spätestens in diesem Zusammenhang fällt der Begriff Haltung zu den politischen Maßnahmen, über die streitig diskutiert werden soll und muss.

Projekt „Dritte Orte“

Der Blick der Geschäftsführerin und des Vereinsvorsitzenden Michael Leifeld richtet sich auf das Projekt „Dritte Orte – Raum und Zeit für Veränderung“, mit dem sich die Schuhfabrik, die bereits die Kriterien als dritter Ort erfüllt, auf Stadtentwicklung und Nachhaltigkeit konzentriert. Die Schuhfabrik will bei Fragestellung, wie solche Prozesse unter Beteiligung von Bürgerschaft in Gang gesetzt und erfolgreich umgesetzt werden können, sowohl Denkfabrik sein als auch in ausgewählten Fällen eine Motorfunktion übernehmen. Die inhaltliche Begründung dafür liefert Michael Leifeld, wenn er feststellt: „Die reale Welt ist in ihrer Erreichbarkeit geschrumpft. Aber damit bietet sich genau jetzt die Chance, sich das Selbstverständliche im nahen Umfeld genauer anzusehen, die Facetten der eigenen Welt wiederzuentdecken und kleine Dinge wertschätzen zu lernen.“ 

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