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Kriminalitätsstatisik für 2022

Wieder deutlich mehr Diebstähle

Ahlen

Das „gefährlichste Pflaster“ im Kreis Warendorf ist Ahlen, bezogen auf die Einwohnerzahl, nicht. Aber ein Viertel aller im Kreis registrierten Straftaten wurde im vergangenen Jahr in der Wersestadt begangen, insgesamt 3518.

Von Peter Harke

Die Zahl der Wohnungseinbrüche (im Bild eine gestellte Szene) war 2022 in Ahlen im Vergleich zum Vorjahr leicht rückläufig, von 58 auf 54. Foto: Klaus Meyer

Ein Viertel aller Straftaten, die 2022 im Kreis Warendorf angezeigt wurden, exakt 25 Prozent, sind in Ahlen begangen worden. In absoluten Zahlen waren das 3518 – eine deutliche Zunahme gegenüber dem Jahr 2021 mit 2972 Delikten. Gesunken ist hingegen die Aufklärungsquote, von 62,55 auf 56,99 Prozent. Im Vergleich jedoch kein ganz so schlechter Wert, denn kreisweit konnten nur 54,23 Prozent aller Straftaten aufgeklärt werden, wie aus der Polizeilichen Kriminalitätsstatistik hervorgeht, die am Dienstag die Kreispolizeibehörde bei einer Pressekonferenz in Warendorf vorstellte.

Wadersloh der sicherste Ort im Kreis

Bezogen auf die Einwohnerzahl war die Kriminalitätsbelastung im vergangenen Jahr in Beckum noch höher als in der größten Stadt des Kreises. Für Ahlen wird eine Kriminalitätshäufigkeitszahl von 6685 angegeben, für die Nachbarstadt betrug sie 6696. Der „sicherste“ Ort im Kreis Warendorf war demnach Wadersloh mit einer Kennzahl von 3126.

In der Rubrik „Straftaten gegen das Leben“, worunter Mord, Totschlag, fahrlässige Tötung und der verbotene Schwangerschaftsabbruch fallen, hat nur ein Fall Eingang in die Statistik für 2022 gefunden, der sich aber bereits im Vorjahr ereignet hatte. In einem Mehrfamilienhaus am Akazienweg im Ahlener Süden hatte im März 2021 ein zur Tatzeit 20-jähriger Mann einen 21-jährigen Mitbewohner mit mehreren Messerstichen in den Hals getötet und zusammen mit einem Helfer in der Wohnung anschließend Feuer gelegt. Im November 2021 wurden die beiden Männer vom Landgericht Münster zu mehrjährigen Jugendfreiheitsstrafen verurteilt (unsere Zeitung berichtete). Erst damit war der Fall für die Strafverfolgungsbehörden abgeschlossen und konnte zu den Akten gelegt werden.

Anstieg bei Körperverletzungen

Eine leichte Zunahme gab es bei den Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung, von 100 auf 108, davon neun Vergewaltigungen (2021: sechs). Deutlich zugenommen haben die sogenannten Rohheitsdelikte von 541 auf 685. Dazu zählen neben Raub (14 Fälle) insbesondere Körperverletzungen, bei denen ein Anstieg von 380 auf 504 zu verzeichnen war. In diesem Bereich ist allerdings auch die Aufklärungsquote mit 91,07 Prozent sehr hoch.

Im Gegensatz dazu konnten nur 24 Prozent aller Diebe und Einbrecher ermittelt werden, hier betrug die Quote 2021 noch 30 Prozent. Die Gesamtzahl der Eigentumsdelikte stieg auf 1122, das waren jedoch weniger als 2018 (1213). Im Fünf-Jahres-Vergleich wurde 2021 in der Summe am wenigsten gestohlen (833 Straftaten). Eine Erklärung hierfür liegt auf der Hand: die Corona-Pandemie mit Lockdowns, Kontaktbeschränkungen, dem Trend zum Homeoffice und anderen Faktoren. Unter den insgesamt 1122 Diebstählen in 2022 waren im Einzelnen 228 Fahrraddiebstähle, 148 Ladendiebstähle, elf Geschäftseinbrüche, 54 Wohnungseinbrüche, 75 Taschendiebstähle und 88 Fahrzeugeinbrüche.

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