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31-jähriger Randalierer erneut in Psychiatrie eingewiesen

Wieder SEK-Einsatz am Bremsberg

Ahlen

Zum zweiten Mal innerhalb von nur vier Wochen sorgte ein 31-jähriger Ahlener am Donnerstag für einen größeren Polizeieinsatz am Bremsberg. Der Mann hatte wieder randaliert und Nachbarn bedroht. Erneut wurde er von Spezialeinsatzkräften überwältigt und in die Psychiatrie eingewiesen.

Von Peter Harke

Nach seiner vorläufigen Festnahme wird der 31-jährige Randalierer auf eine Rolltrage gelegt und zum Rettungswagen gebracht. Er ist unverletzt, wird noch am gleichen Tag erneut in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Foto: Peter Harke

Ein Déjà-vu-Erlebnis haben die Koloniebewohner im Bereich Bremsberg und Kurvenstraße am Donnerstag in den Mittagsstunden. Polizeiabsperrungen, Dutzende von Streifenwagen und Rettungsfahrzeugen der Feuerwehr, SEK-Beamte in schusssicheren Westen, die sich mit heruntergeklappten Helmvisieren und Waffen im Anschlag langsam einem Hauseingang nähern – es sind die gleichen Bilder wie vor gut drei Wochen, Bilder wie aus einem Krimi. Alles läuft nach ähnlichem Schema ab und endet auch erneut mit der Zwangseinweisung eines 31-jährigen Ahleners in die Psychiatrie, aus der er erst vor wenigen Tagen entlassen worden sein soll.

Die Polizei hat den Einsatzort am Bremsberg weiträumig abgesperrt. Foto: Peter Harke

Am 8. Juni sorgte der seit geraumer Zeit polizeibekannte Mann das erste Mal für ei­nen Großeinsatz, an dessen Ende Spezialkräfte ihn in seiner Wohnung, in der er zuvor stundenlang randaliert und sich verbarrikadiert hatte, überwältigten und festnahmen (unsere Zeitung berichtete). Voraufgegangen waren über mehrere Tage wiederholte Aggressionen, Beleidigungen und Bedrohungen des 31-Jährigen gegenüber Nachbarn und Passanten auf der Straße.

Nachbarn bedroht und Polizisten beleidigt

Seit dem vergangenen Wochenende häuften sich nun wieder die Beschwerden bei der Polizei über Ruhestörungen und Pöbeleien durch den offenbar zeitweilig unter Drogeneinfluss stehenden allein lebenden Mann. Am Montag suchten Beamte ihn auf, um ihn zu ermahnen, seine Umwelt nicht weiter zu belästigen, doch auch bei dieser sogenannten Gefährderansprache habe er sich nicht zugänglich gezeigt und die Kollegen beleidigt, berichtet die Sprecherin der Kreispolizeibehörde Warendorf, Susanne Dirkorte-Kukuk.

Am Donnerstagmorgen eskalierte die Situation dann ein weiteres Mal. Aus dem Fenster seiner Wohnung im ersten Stock des Zechenhauses am Bremsberg habe der 31-Jährige Flaschen geworfen und gerufen „Ich bring euch alle um!“, so Dirkorte-Kukuk. Um 11.18 Uhr wählten Anwohner die 110.

Beamte des SEK nähern sich dem Haus, in dem der 31-jährige Randalierer wohnt. Foto: Peter Harke

Die Polizei war wenige Minuten später vor Ort, sperrte die Zufahrts­straßen. Rettungs- und Notarzeinsatzwagen der Feuerwehr hielten sich in einiger Entfernung auf der August-Kirchner-Straße in Bereitschaft. Versuche, im Gespräch beruhigend auf den Randalier einzuwirken, scheiterten. Gegenüber den zuerst am Bremsberg eintreffenden Beamten habe er sich nur aggressiv verhalten, sie hätten ihn als völlig unberechenbar eingeschätzt, schildert die Pressesprecherin die Lage. „Er hat gesagt, wir sollen das SEK rufen.“ Das tat die Einsatzleitung dann auch.

Polizeisprecherin Susanne Dirkorte-Kukuk

Eine 19-jährige Warendor­ferin, die sich ebenfalls noch in der Wohnung aufhielt, konnte diese zwischenzeitlich unbehelligt verlassen und wurde anschließend von der Polizei betreut.

Zwei Stunden nach der Alarmierung, um 13.16 Uhr, erfolgte der Zugriff. Mit einer Motorsäge schnitten die Spezialkräfte die Haustür aus dem Rahmen und stürmten die Wohnung. Der 31-Jährige ließ sich, ohne weiteren Widerstand zu leisten, festnehmen und blieb unverletzt. Auf einer Rolltrage liegend wurde er zunächst in einen Rettungswagen verbracht und vorsorglich untersucht. Die städtische Ordnungsbehörde verfügte anschließend nach Rücksprache mit einer Ärztin die Einweisung in eine psychiatrische Klinik.

In der Kolonie kehrte wieder Ruhe ein, doch viele Bewohner der Zechensiedlung fragen sich, wie lange sie wohl diesmal anhalten wird.

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