Künstlerquartett beim Bildhauersymposium am Museum Abtei Liesborn
Arbeiten im Freiluftatelier
Kreis Warendorf
Künstlern bei der Arbeit zuzuschauen ist immer spannend. Zumal dann, wenn es Bildhauer sind und diese von der Skizze bis zum fertigen Skulptur sich „in ihre Karten schauen“ lassen. Das bietet das Bildhauersymposium noch bis einschliesslich Sonntag (15. August) in Liesborn.
Die Späne fliegen, wenn Georg Janthur die vor ihm liegenden Eichenstämme mit der Kettensäge bearbeitet. Der Wuppertaler Bildhauer gehört mit dem Künstlerehepaar Catharina und Dieter Wagner aus Lünen, Ilona Lehner aus Erwitte und Michael Rofka aus Laatzen zu den Teilnehmern des 7. Bildhauersymposiums der Gemeinde Wadersloh, das am Samstag begonnen hat und noch bis Sonntag (15. August) geht.
Freiluftatelier
Seit dem Wochenende gleicht der Vorplatz des Museums Abtei Liesborn einem großen Freiluftatelier. Immer wieder kommen Spaziergänger vorbei, die den Künstlern bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen und mit ihnen auch gern das Gespräch suchen.
Von der Skizze bis zur Skulptur
Dabei ist der Zeitplan durchaus ambitioniert, denn jeder steuerte Liesborn mit einer Skizze an, die bis zum Abschluss am Sonntag, um 12 Uhr in eine Skulptur umgesetzt sein will. Bei Janthur ist es die Arbeit „Wanderer nach Liesborn“, die bis Sonntag entstehen soll. Aus den Eichenstämmen sollen zwölf Zaungäste werden, die einen Kreis bilden. Zaungäste gehören in unterschiedlichster Ausprägung zum Repertoire des Künstlers. Für den Weg nach Liesborn bietet Ilona Lehner die entsprechende Wegzehrung. Die Erwitterin schafft aus Styropor und Beton überdimensionale Plastiken in Gestalt von Lakritzkonfekt, das auch die Funktion als Sitzgelegenheit übernehmen kann. „Ich liebe Lakritz“, lautet ihre ebenso einfache wie überzeugende Erklärung für ihre Vorliebe.
Kreisende Kettensäge
Am Arbeitsplatz von Michael Rofka geht es nicht weniger laut zu, wenn er die Kettensäge kreisen lässt. Der Laatzener arbeitet an einem Musikinstrument, das aber keine Saiten hat, sondern wie ein Xylofon Klangstäbe, die überdies bespielbar sein sollen. Seine Arbeit trägt den Titel „Von weitem der Klang“.
Die Verbindung von Metall und Holz suchen auch Catharina und Dieter Wagner, die eine Zeitschranke aus Metall errichten wollen. Die Frage, warum sich die rot-weiße Schranke wie das Blatt eines Signals in luftiger Höhe befindet, muss der Betrachter allerdings für sich beantworten.
Waderslohs Bürgermeister Christian Thegelkamp als Veranstalter und Dr. Sebastian Steinbach begrüßten die Bildhauer. Der neue künstlerische Leiter des Museums Abtei Liesborn erinnerte daran, dass Klöster schon immer in ihrer Geschichte Kunst und Kulturschmieden gewesen seien. Die Sichtweise einer Künstlerin brachte Beate Freier-Bongaertz (Zweite Vorsitzende Kunstverein Kreis Gütersloh) ein – als Mitglied der Jury, die die Bildhauer für Liesborn auswählte.