1. www.wn.de
  2. >
  3. Münsterland
  4. >
  5. Kreis-Warendorf
  6. >
  7. Bürgermeister sauer wegen verzögerter WLE-Reaktivierung

  8. >

Gemeinsamer Appell an den NWL

Bürgermeister sauer wegen verzögerter WLE-Reaktivierung

Kreis Warendorf

Schon wieder verzögert sich die Reaktivierung der Westfälischen Landeseisenbahn (WLE) für  den Personennahverkehr. Den Bürgermeistern der betroffenen Anrainer-Kommunen reicht es jetzt.

Von Beate Kopmann

Die Reaktivierung der WLE für den Personenverkehr wird sich erneut verzögern. Das verärgert die Bürgermeister, deren Kommunen an dieser Strecke liegen. Foto: Burkhard Beyer

Seit der letzten Kommunalwahl haben sich die Bürgermeister der WLE-Anrainer-Kommunen zusammengeschlossen, um die Reaktivierung des Personenverkehrs auf der Strecke zwischen Sendenhorst und Lippstadt intensiv zu begleiten. Sie reagieren jetzt erzürnt auf die Ankündigung der erneuten Verschiebung der Streckenfertigstellung zwischen Sendenhorst und Münster.

Der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) hatte kürzlich mitgeteilt, dass die Wiederaufnahme des Schienenpersonenverkehrs auf der Strecke Münster-Sendenhorst nicht 2025, sondern frühestens in der zweiten Jahreshälfte 2026 starten kann. Ein nicht mehr kompensierbaret Planungsaufwand bei der Deutschen Bahn soll dieses Missstand verursacht haben.

Langes Genehmigungsverfahren macht fassungslos

Katrin Reuscher, Bürgermeisterin von Sendenhorst, ist enttäuscht: „Die S-Bahn zwischen Sendenhorst und Münster ist ein Projekt, das die Region will und braucht. Es sind 21 Schienenkilometer zu reaktivieren. Aber der Umfang der Planungs- und Genehmigungsverfahren und die Zeit, die das frisst, machen mich sprachlos.“

Für Beckums Bürgermeister Michael Gerdhenrich ist der Zeitverzug ebenfalls nicht einzusehen. „Gerade für die Stadt Beckum ist die zügige Reaktivierung der WLE-Strecke auch über Sendenhorst hinaus von großer Bedeutung. Direkte Anbindungen nach Münster und Lippstadt sowie zusätzliche Haltepunkte in unseren Stadtteilen bieten immense Vorteile.“

Direkte Anbindung an Münster und Lippstadt

„Der Wiederanschluss von Ennigerloh und Enniger, mit modernen Zügen, die nachhaltig CO2 einsparen sollen, an den WLE-Personenverkehr löst ein altes Problem und schafft neue Wege in das Oberzentrum Münster. Die Bahn muss ihre Hausaufgaben erledigen“, so Bürgermeister Berthold Lülf aus Ennigerloh.

Christian Thegelkamp, Bürgermeister aus Wadersloh und Initiator der Bürgermeistergruppe, ist die Anbindung des ländlichen Raumes an die Zentren Münster und Lippstadt wichtig. „Mit der Reaktivierung des Personenverkehrs auf der WLE-Strecke erreichen wir innerhalb von nur einer Stunde Münster mit dem Zug. Das eröffnet neue Entwicklungspotenziale“, kann Thegelkamp den Zeitverzug ebenfalls nicht verstehen.

Für Carsten Grawunder, Bürgermeister der Stadt Drensteinfurt steht fest: „Die Verzögerung hat nicht nur Auswirkungen auf den Bereich Münster-Sendenhorst, sondern für den gesamten Kreis Warendorf. Eine unzureichende Zugverbindung zu den Oberzentren schmälert die Attraktivität des Landkreises.“

So bleibe die Hoffnung, dass der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) die Zügel in die Hand nimmt und die Reaktivierung der Strecke Münster-Lippstadt zielorientiert kraftvoll auch weiterhin voranbringt. „An uns Bürgermeistern und Bürgermeisterin mit unseren Kommunen wird es jedenfalls nicht scheitern“, sind diese sich einig.

Startseite