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25. Saison des Drensteinfurter Museums

„Jetzt gehen die Bienen vor“

Drensteinfurt

Es geht wieder los im „Kleinen Immenhuisken“. Das kleine aber feine Bienenmuseum geht in seine 25. Saison. Imkerin Maria Schratz, mittlerweile 85 Jahre alt, hat alles vorbereitet.

Von Nicole Evering

„Dat kleine Immenhuisken“ geht in seine 25. Saison. Immer wieder gibt es Neues zu entdecken. Foto: Nicole Evering

Hinter Maria Schratz liegen drei schwierige Jahre. Während der Pandemie konnte sie Besuchern nur eingeschränkt Zutritt zu ihrem Bienenmuseum gewähren. Und die Märkte, auf denen die Imkerin sonst ihre selbst gemachten Produkte anbietet, wurden reihenweise abgesagt. „Ich hoffe, dass diese Saison wieder ganz normal läuft“, sagt die 85-Jährige.

In den vergangenen Wochen hat Schratz „Dat kleine Immenhuisken“ nach und nach auf Vordermann gebracht. Obwohl sie mittlerweile ein gewisses Alter erreicht hat, macht sie im Garten immer noch viel selbst. „Und wenn man hinten fertig ist, fängt man vorne wieder an“, sagt sie und lacht. Etwas spät dran ist sie, weil im hinteren Bereich noch drei Bäume, die sich nach einem Sturm gen Bahnstrecke geneigt hatten, gefällt werden mussten. „Aber jetzt gehen die Bienen vor“, sagt sie bestimmt. Da müsse dann stattdessen anderes liegenbleiben, zur Not auch mal der Haushalt.

Gute Nachbarschaft am Felsenweg

Maria Schratz ist seit mehr als 60 Jahren Imkerin, das Bienenmuseum geht nun schon in die 25. Saison, die ungefähr bis Mitte August dauert. Dankbar ist sie für die gute Nachbarschaft am Felsenweg. Streitigkeiten wegen ihrer Bienenvölker habe es noch nie gegeben. „Da bin ich wirklich froh drum.“

Auch wer schon einmal im Museum zu Besuch war, kann immer wieder Neues entdecken. Dieses Mal hat Maria Schratz eine Ecke neben dem Unterstand umgestaltet und mit Natursteinen ausgelegt. Ein Lüneburger Stülper, „ein schönes altes Stück“, ist neu zur Sammlung hinzugekommen. Und die darf gerne noch weiter wachsen. Wer Exponate aus dem Bereich der Imkerei abzugeben habe, könne sich jederzeit melden, sagt Schratz.

Die Bienenvölker von Maria Schratz sind bereits fleißig bei der Arbeit. Foto: Nicole Evering

Für ihre kleinen Schützlinge läuft das Jahr hingegen bislang noch nicht so richtig rund. „Der kräftige Regen macht die Blüten kaputt und wäscht den Nektar aus.“ Das könne sich am Ende bei der Erntemenge bemerkbar machen, wobei Schratz jetzt noch keine Prognose abgeben mag, ob es eher ein gutes oder ein schlechtes Honigjahr wird.

Denn die mit dem Regen oft einhergehende hohe Luftfeuchtigkeit habe auch etwas Gutes: Es gibt mehr Blattläuse. Für Gartenfreunde ein Graus, für Imker offenbar eine große Freude. Denn deren Honigtau wird von den Bienen eingesammelt, daraus kann sogenannter Blatthonig gewonnen werden, der besonders schmackhaft ist. So zumindest ist die Geste der 85-Jährigen zu deuten, die die Fingerkuppen gen Mund führt und die Lippen spitzt.

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