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Bürgertest bald kostenpflichtig

Anbieter reagieren auf sinkende Nachfrage

Drensteinfurt/Sendenhorst

Zu Beginn des Jahres schossen die Anbieter von Corona-Schnelltests beinahe wie Pilze aus dem Boden. Einige Betreiber haben sich schnell wieder vom Markt verabschiedet, andere sind verlässliche Partner in der Strategie der Pandemiebekämpfung. Ab dem 11. Oktober werden die Bürgertests nun nicht mehr für jedermann kostenlos sein. Und das hat auch Auswirkungen auf die Angebote vor Ort.

Von Nicole Evering

Die Anlaufstellen, um vor einem Besuch im Krankenhaus oder beim Friseur einen Schnelltest zu machen, werden weniger. Viele Anbieter stellen ihren Service ein. Foto: Foto: dpa

Die Öffnungszeiten zumindest einschränken wird Kerstin Kämmerer, Inhaberin der Wagenfeld-Apotheke in Drensteinfurt. Das zusätzliche Personal, das derzeit noch sechs Stunden am Tag vor Ort sei, sei schon länger nicht mehr ausgelastet. „Mit steigender Impfquote ist die Nachfrage deutlich zurückgegangen“, sagt die Apothekerin, die ihren Versorgungsauftrag allerdings weiterhin wahrnehmen will. Bei ihr wird der Bürgertest ab dem 11. Oktober 15 Euro kosten. Zudem wird die Teststelle in der Woche nur noch nachmittags von 15 bis 18 Uhr geöffnet sein, sams-, sonn- und feiertags von 9 bis 12 Uhr.

Vorbeikommen sollte man – insbesondere in den Ferien – am besten nach Voranmeldung, wie Kerstin Kämmerer betont. Zwar sei bei ihr der Schnelltest auch ohne Termin möglich. „Allerdings habe ich über das Buchungsportal einen guten Überblick über den Bedarf.“ Wenn etwa in den Herbstferien viele der Schüler, die am Ferienprogramm teilnehmen wollen, einen tagesaktuellen Test benötigten, sei ein Mitarbeiter allein damit überfordert. „Wenn ich sehe, dass bestimmte Tage fast ausgebucht sind, kann ich reagieren und einen zweiten Mitarbeiter einplanen“, will Kämmerer Stress und unnötige Wartezeiten vermeiden. Dass Kinder und Jugendliche für die Teilnahme an Ferienspielen oder Freizeiten in den Herbstferien einen negativen Corona-Test brauchen, darauf hat das Land gestern noch einmal hingewiesen. Der Test darf nicht älter als 24 Stunden sein.

Amtlicher Lichtbildausweis nötig

Kämmerer bittet die Kunden zudem darum, immer einen amtlichen Lichtbildausweis mitzubringen, bei Kindern sei dies ersatzweise der Schülerausweis. „Einen Ausweis ohne Foto dürfen wir leider nicht akzeptieren“, sagt sie. Notfalls müsse ein Elternteil das Kind zum Schnelltest begleiten und sich stattdessen ausweisen.

Das Schnelltest-Angebot aufrecht erhalten will auch das Team der Walstedder Maximilian-Apotheke. Die Nachfrage sei allerdings zurückgegangen, weshalb auch die Zeiten, zu denen Tests möglich sind, reduziert wurden, erklärt Apotheker Andreas Schoster. Termine können am besten über die Homepage oder notfalls telefonisch vereinbart werden.

Apothekerin Kerstin Kämmerer

Komplett schließen werden hingegen die beiden Schnelltestzentren, die die FDB GmbH aus Ascheberg seit dem Frühjahr bei Zurmühlen in Sendenhorst und bei Geschermann in Albersloh betreibt. „Wir sind schon dabei, unsere Kunden zu informieren“, erklärt Betreiber Marcel Webers auf Anfrage unserer Zeitung. Auch das Testzentrum in Ostbevern werde nicht weiterbetrieben. „Wir wollen uns danach ganz auf unseren Standort in Everswinkel konzentrieren. Dort haben wir auch immer den größten Zulauf gehabt.“ Zu Spitzenzeiten seien dort bis zu 1000 Schnelltests am Tag durchgeführt worden, blickt Webers zurück.

In Sendenhorst und Albersloh habe es ein wenig Zeit gebraucht, bis die Bürger Vertrauen zu ihnen gefasst hätten, sagt er. „Es lief schleppend an, aber nach etwa vier Wochen ging es dann gut weiter.“ Dennoch wollen Webers und sein Geschäftspartner Felix Bettmer ihr Hauptaugenmerk in Zukunft auf Everswinkel legen.

Preis bei etwa 15 Euro

In Aushängen werde darüber informiert, für wen die Tests kostenlos bleiben. Der Preis für alle anderen, so Webers, werde sich bei etwa 15 Euro einpendeln. „Derzeit werden uns vom Bund 11,50 Euro pro Test erstattet. Da wir davon ausgehen, dass in Zukunft weniger Menschen zum Testen kommen, müssen wir den Preis leicht anheben, damit es sich rechnet.“ Auch die Öffnungszeiten müssten runtergefahren werden, „aber wir wollen mindestens an vier bis fünf Tagen in der Woche ein Angebot vorhalten“.

Ihren letzten Öffnungstag werden die Testzentren bei Zurmühlen sowie in Ostbevern am 9. Oktober (Samstag) haben, am 10. Oktober (Sonntag) ist dann auch für Albersloh Schluss.

Die Apotheke Hake an der Sendenhorster Weststraße wird das Testangebot nach jetzigem Stand ebenfalls zum 11. Oktober einstellen.

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