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„Café Welcome“ in Drensteinfurt

Austausch suchen, Anschluss finden

Drensteinfurt

Seit drei Wochen gibt es das „Café Welcome“, ein Angebot von katholischer und evangelischer Kirchengemeinde, das angesichts der wachsenden Zahl von Ukraine-Flüchtlingen ins Leben gerufen wurde. Und der Zuspruch ist so groß, dass schon jetzt über eine zeitliche und räumliche Ausweitung nachgedacht wird.

Von Nicole Evering

Der Zuspruch ist bereits so groß, dass darüber nachgedacht wird, das Angebot auch auf die Ortsteile auszuweiten. Foto: Nicole Evering

Es soll ein Ort der Begegnung sein für Einheimische und für Menschen, die erst vor Kurzem nach Drensteinfurt gekommen sind. Seit drei Wochen gibt es das „Café Welcome“, ein koordiniertes Angebot von katholischer und evangelischer Kirchengemeinde.

Fast zehn Helferinnen hatten sich nach dem Aufruf von Pastor Jörg Schlummer bei der Gemeinde gemeldet. Sie sind – neben den langjährigen, aber bereits stark ausgelasteten Aktiven des Deutsch-Ausländischen Freundeskreises sowie Ute Eichmann und Julia Rogmann von der Flüchtlingshilfe Drensteinfurt – die Säulen des neuen Angebots. Das findet jetzt immer dienstags von 9 bis 11.30 Uhr im evangelischen Gemeindehaus und donnerstags von 14.30 bis 16.30 Uhr im katholischen Pfarrsaal statt. Kommen kann jeder, der Austausch und Anschluss sucht – ausdrücklich nicht nur Menschen aus der Ukraine. „Ich erhoffe mir, dass auch noch mehr Einheimische den Weg hierher finden“, sagt Pastor Schlummer, der sich aber freut, dass die Idee sich bereits so gut herumgesprochen hat.

Zwanglose Nachmittage

„Man fühlte sich so hilflos, das war schlecht auszuhalten“, begründet eine der Helferinnen, die die zwanglosen Nachmittage mit Kaffee, selbst gebackenem Kuchen und Gebäck nun mitorganisiert, ihren Einsatz. Ihr Vater sei einst selbst aus Schlesien geflohen und habe sein Leben lang darunter gelitten, nicht in seine Heimat zurückkehren zu können. Auch die eigene Familiengeschichte hat sie also dazu bewogen, sich zu engagieren.

An diesem Donnerstag vor Ostern sind fast 30 Menschen in den Pfarrsaal gekommen. Manche mit dem Bus aus Walstedde und mit dem Zug aus Ameke, wo sie in den städtischen Unterkünften oder aber privat bei Familien wohnen. Etwa 90 Geflüchtete aus der Ukraine seien bereits in Drensteinfurt untergekommen, weiß Pastor Schlummer. Gerechnet werde mit weitaus mehr Menschen. Deshalb sei man in engem Austausch etwa mit der Nachbarschaftshilfe Rinkerode, um das „Café Welcome“ bei Bedarf auch in den Ortsteilen anbieten zu können.

Spielzeug und kostenfreies WLAN

Während die Erwachsenen sich unterhalten, liegt für die kleineren Kinder Spielzeug parat. Auch der WLAN-Zugang darf genutzt werden, das freut insbesondere die Jugendlichen. Die Verständigung gelingt auf Englisch, per Google Translate und dank zweier Übersetzerinnen. Die Walstedderin Yuliya Krause stammt gebürtig aus der Ukraine und kann ihre Sprachkenntnisse einbringen. Bei diesen ersten Terminen soll es erst einmal darum gehen, anzukommen und Kontakte zu knüpfen.

Doch für die Zukunft hat Pfarrer Schlummer auch weitergehende Aktionen im Kopf wie etwa Ausflüge während der Sommerferien. Das sei derzeit in Planung. Weitere helfende Hände könnten sich jederzeit gerne im Kirchenbüro, Tel. 0 25 08 / 9 99 40 40, melden. Weitere Informationen zu Hilfsangeboten gibt es auf der Facebook-Seite der Flüchtlingshilfe.

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