Gotteshaus entwidmet
Die Friedenskirche ist Geschichte
Rinkerode
Die Rinkeroder Friedenskirche ist Geschichte. Im Rahmen eines letzten Gottesdienst wurde die evangelische Kirche am Sonntag entwidmet.
Der letzte Gottesdienst ist gefeiert. Durch die Entwidmung am Sonntagvormittag ist die evangelische Friedenskirche in Rinkerode nun keine Gottesdienststätte mehr.
Durch den Gottesdienst führte neben Pfarrerin Anette Heger auch Superintendentin Meike Friedrich, die die Predigt hielt und die anschließende Entwidmung vornahm. Vor der Friedenskirche protestierten die Gegner des Abrisses mit einer Mahnwache, um noch einmal ihren Unmut und ihre Trauer über diesen Schritt sowie ihre Sorge über die ungewisse Zukunft des Kirchturmes kundzutun.
Pfarrerin Heger dankte den Gottesdienstbesuchern, die gekommen waren, und bat sie um Solidarität für die schwere Entscheidung, die das Presbyterium zu treffen hatte. Superintendentin Meike Friedrich machte deutlich, dass eine Kirche als Haus Gottes aus Sicht vieler Gläubiger auf ewig bestehen sollte und eine Entwidmung deshalb für manche Gemeindemitglieder einer Beerdigung gleichkomme. Früher sei es die Aufgabe von Superintendenten als leitende Pfarrer eines Kirchenkreises gewesen, Kirchen einzuweihen. Heute müsse man sich leider der gegenteiligen Aufgabe stellen. „Es ist, als ob man seine Heimat verliert. Doch Gott setzt nicht auf Steine, sondern auf die Menschen“, sagte Friedrich.
Wie die Superintendentin weiter mitteilte, wurde der Ständer der Taufkerze in den vergangenen Tagen aus der Friedenskirche entwendet. „Natürlich ist es ein Erinnerungsstück. Aber nicht nur für einen Menschen. Deshalb hoffe ich inständig, dass er wieder auftaucht“, erklärte Friedrich, die die anschließende Entwidmung nach einer besonderen Liturgie vornahm. Die liturgischen Gegenstände, die nötig sind, um einen Gottesdienst zu feiern, wurden dabei in einer Prozession nach draußen getragen. Das Abendmahl- und Taufgeschirr wird zukünftig in der Drensteinfurter Martinskirche verwendet. Altar und Kanzel werden dem Johanneswerk in Bielefeld übergeben. Die hölzerne Kreuzigungsgruppe soll ihren neuen Platz ebenfalls im Gemeindehaus an der Martinskirche finden.
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