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Radverkehrskonzept für Drensteinfurt

Ein Katalog mit 40 Vorschlägen

Drensteinfurt

Mehr Menschen im Alltag rauf aufs Rad zu bekommen: Dieses Ziel verfolgt das Radverkehrskonzept, das derzeit für Drensteinfurt erarbeitet wird. In den Prozess sind auch die Bürger eingebunden. Nun wurden erste mögliche Maßnahmen vorgestellt.

Von Nicole Evering

Die Radfahrerfurt an der Ecke Konrad-Adenauer-/Raiffeisenstraße soll, so ein Vorschlag, rot eingefärbt werden. Dadurch könnten Autofahrer für die querenden Radler besser sensibilisiert werden. Foto: Dietmar Jeschke

Beschädigte Oberflächen, fehlende Beschilderungen, ausgeblichene Markierungen, Lücken im Wegenetz oder zu hohe Geschwindigkeiten des motorisierten Verkehrs: Für Radfahrende kann in Drensteinfurt noch so einiges verbessert werden. Welche Maßnahmen die Stadt ergreifen könnte, ist am Donnerstag bei einer Bürgerinformationsveranstaltung vorgestellt worden.

Mehr Menschen raus aus dem Auto und rauf aufs Rad zu bekommen, und das nicht nur im Freizeit-, sondern im Alltagsverkehr: Dieses Ziel steckt hinter dem Radverkehrskonzept, mit dessen Erarbeitung das Büro „Stadtverkehr“ aus Hilden im Mai 2022 begonnen hat. Nun geht dieses Projekt in seine entscheidende Phase. Mitte März soll das Konzept in den Fachausschüssen präsentiert werden. Es dient auch als Grundlage, um Fördermittel für den Streckenausbau oder die flankierende Infrastruktur wie etwa Abstellanlagen beantragen zu können.

Mobilitäts- und Klimaschutzmanager

Zunächst waren einmal mehr die Bürger gefragt: Mehr als 45 Interessierte waren am Abend in die Alte Post gekommen. „Die Anwohner sind die Experten vor Ort“, betonte Lennart Bruhn vom Büro Stadtverkehr die Bedeutung einer solchen Beteiligung. Bruhn stand gemeinsam mit Kollegin Mira Isfort und dem städtischen Mobilitäts- und Klimaschutzmanager Sebastian Schröder als Ansprechpartner zur Verfügung.

Zur Bürgerinformationsveranstaltung waren rund 45 Interessierte in die Alte Post gekommen. Foto: Nicole Evering

Die Planer zeigten auf, was bislang passiert ist: Die Ist-Situation war analysiert, ein Leitbild festgelegt worden. In einer Online-Umfrage hatten die Bürger Ideen und Anregungen äußern können. Daraus hat das Büro einen Katalog mit etwa 40 Maßnahmen erstellt, die am Donnerstag noch einmal zur Disposition standen. Welche davon überhaupt oder auch wann umgesetzt werden, müssen am Ende Politik und Verwaltung entscheiden.

Lennart Bruhn, Büro Stadtverkehr

Besonders auffällig: Das Thema „Sicherheit“ hat bei der Bürgerbefragung mit Abstand den höchsten Stellenwert eingenommen. Genannt wurden zu hohe Geschwindigkeiten etwa auf der Konrad-Adenauer-Straße, fehlende Markierungen und Querungshilfen oder zugewachsene Radwege. Auf Platz zwei folgten mangelhafte bauliche Zustände, etwa auf der Schlossallee.

Bahnhöfe und Einkaufsmöglichkeiten

Ins Konzept hineingeflossen sind auch die wichtigsten Anlaufpunkte in den Ortsteilen wie etwa Bahnhöfe, Einkaufsmöglichkeiten und Freizeiteinrichtungen und wie sich diese auf dem besten Weg erreichen lassen. „Schnell, sicher, bequem und gesund“: Diesem Leitbild für den Radverkehr in Drensteinfurt folgend, hat das Büro diverse Maßnahmen vorgeschlagen, mit Kosten beziffert und priorisiert. Dazu zählen Sanierungen, Neubauten, geänderte Verkehrsführungen, Markierungen und Temporeduzierungen.

Einen Maßnahmenkatalog mit mehr als 40 Vorschlägen hat das Büro Stadtverkehr vorgelegt. Was davon umgesetzt werden könnte, müssen Stadt und Politik entscheiden. Foto: Büro Stadtverkehr

Eine Idee: den Landsbergplatz vor der Verwaltung in eine Fahrradstraße umzuwidmen. Eine weitere: An der Kreuzung Konrad-Adenauer-Straße/Raiffeisenstraße gibt es bereits eine markierte Furt für Radfahrer. Diese rot einzufärben, so ein Vorschlag, könnte für mehr Sicherheit sorgen. Grundsätzlich sollten Umlaufsperren, wie etwa am Heimstättenweg, auch mit Blick auf breitere Lastenräder vergrößert werden, wurde ein drittes Beispiel genannt.

In der Vergangenheit sei, so der städtische Mobilitäts- und Klimaschutzmanager, mit Blick auf den Radverkehr so manches verschlafen worden. Da müsse man jetzt ansetzen. „Der Wille ist da“, betonte er. Das Ziel sei es, führte Lennart Bruhn aus, den Anteil des Radverkehrs am Gesamtaufkommen in der Stadt, der aktuell etwa 22 Prozent beträgt, um zehn Prozent zu steigern. „Das kann man schaffen.“

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