Synagogenverein präsentiert neues Programm
Geschichte, Gesang, Kunst und Literatur
Drensteinfurt
Nach fast dreijähriger Zwangspause möchte nun auch der Drensteinfurter Synagogenverein wieder richtig durchstarten. Am Montag präsentierten die Mitglieder dazu ein abwechslungsreiches Jahresprogramm.
Fast drei Jahre Corona-Pandemie haben ihre Spuren hinterlassen. Auch und besonders in manch kleinerem Verein. Wenn dessen Mitglieder dazu gleichzeitig noch mit einem Generationenwechsel konfrontiert waren und sind, ist es natürlich gleich doppelt schwer, wieder richtig „in Schwung“ zu kommen. Den Aktiven des Vereins zur Förderung und zum Erhalt der ehemaligen Synagoge scheint dies nach einigen Anlaufschwierigkeiten nun jedoch gelungen. Am Montag präsentierten sie erstmals wieder ein komplettes Jahresprogramm. Die einzelnen Aktionen im Überblick:
Los geht es bereits am 6. März (Montag). Um 18 Uhr sind dann nicht nur alle Mitglieder, sondern auch alle Interessierten zur Hauptversammlung eingeladen. Einer der wesentlichen Tagesordnungspunkte wird die Neubesetzung der aktuell vakanten Vorstandsposten sein. Beginn ist um 18 Uhr im Trauzimmer im Obergeschoss der Alten Post.
„Woche der Brüderlichkeit“
In der gleichen Woche – und zwar vom 5. bis zum 12. März - findet in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Ahlen, Sendenhorst und Drensteinfurt die traditionelle „Woche der Brüderlichkeit“ statt. Die einzelnen Programmpunkte dazu befinden sich noch in der Abstimmung.
Am 30. April (Sonntag) wird das Ensemble „Tönende Texte“ unter dem Motto „Krieg dem Krieg“ in Drensteinfurt gastieren. Beginn der Veranstaltung ist um 17 Uhr in der ehemaligen Synagoge.
In die Räume des ehemaligen jüdischen Bethauses lädt der Verein dann am 21. Mai (Sonntag) zu einer Lesung ein. Historiker Dr. Ralf Klötzer wird ab 17 Uhr einzelne Passagen aus dem Buch „Zur Geschichte der Juden in Drensteinfurt“ von Dr. Sabine Omland vortragen.
Verlegung fehlender „Stolpersteine“
Ein besonderer Termin steht schließlich am 16. Juni (Freitag) auf dem Programm. Vor dem Haus am Südwall 2 werden dann nämlich die noch fehlenden „Stolpersteine“ für die einst in Drensteinfurt lebenden Jüdinnen Emma und Helene Terhoch verlegt. Stattfinden soll diese Aktion in Kooperation mit der Teamschule, die sich bekanntlich seit einigen Jahren um die Pflege der übrigen „Stolpersteine“ kümmert. Beginn ist um 18 Uhr.
Sephardische Lieder und andere Musik wird schließlich Annebelle Pithan aus Münster am 27. August (Sonntag) in der Synagoge präsentieren. Anschließend soll ein koscherer Imbiss gereicht werden. Beginn ist um 11 Uhr.
Am 10. September (Sonntag) möchte sich der Synagogenverein am „Tag des offenen Denkmals“ beteiligen. Gemeinsam mit dem Kunst- und Kulturverein ist dazu eine Ausstellung geplant, die von 11 bis 17 Uhr in der Synagoge geöffnet sein wird.
Historische Kommission zu Besuch
Hohen Besuch erwartet die Stadt Drensteinfurt schließlich am 19. Oktober (Donnerstag). Denn von 10 bis etwa 17 Uhr wird die Historische Kommission für Westfalen im Rahmen ihres dritten Workshops zur Erforschung der Geschichte der Juden in Westfalen und Lippe in der Alten Post tagen. Und natürlich ist dabei auch ein Besuch der ehemaligen Drensteinfurter Synagoge geplant.
Rund um die Geschichte der französischen Résistance gegen die deutsche Besatzung im Zweiten Weltkrieg wird sich ein Gesprächsabend mit musikalischer Begleitung am 14. November (Dienstag) drehen. Zu Gast sein wird dann Sylvia Gingold aus Kassel als Tochter des damals beteiligten Peter Gingold. Los geht es um 19.30 Uhr.
In Planung sind dazu noch weitere Aktionen im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit. Unter anderem würden sich die Aktiven freuen, wenn die langjährige Kooperation mit den örtlichen Schulen weiter ausgebaut werden könnte.
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