Neujahrsempfang des Rinkeroder Löschzugs
Kleiner Fortschritt bei Grundstückssuche
Rinkerode
Erstmals nach langer Pause hat am Sonntag wieder der traditionelle Neujahrsempfang der Rinkeroder Feuerwehr stattgefunden. Zum drängenden Thema der vergangenen Jahre – dem Neubau eines Gerätehauses – hatte der Bürgermeister allerdings nur kleine Fortschritte zu vermelden.
Erstmals nach langer Pause hat am Sonntag wieder der traditionelle Neujahrsempfang der Rinkeroder Feuerwehr stattgefunden. Löschzugführer Christian Bruns begrüßte im Pfarrzentrum neben den eigenen Mitgliedern auch einige aus Drensteinfurt und Walstedde, ebenso Gäste von den befreundeten Wehren aus Albersloh und Hiltrup. Auch Bürgermeister Carsten Grawunder war der Einladung gefolgt.
Die Hoffnung der Rinkeroder Wehr, dass dieser nach nunmehr fünf Jahren der Suche nach einem Grundstück für ein neues Gerätehaus in dieser Sache Neuigkeiten im Gepäck haben würde, wurde allerdings nicht erfüllt. „Wir sind vielleicht ein vorsichtiges Stück weitergekommen“, äußerte sich der Verwaltungschef zurückhaltend. Von den nur wenigen infrage kommenden Grundstücken – Standorte jenseits der Bahnlinie scheiden ebenso aus wie solche in verkehrsberuhigten Zonen – ist nun eines besonders im Fokus. Er sei in die Gespräche mit einem Eigentümer involviert, so Grawunder. Ein Problem: Das Grundstück liege bei einem ausgeprägten Starkregenereignis im Überschwemmungsbereich. Entsprechend aufwendiger und teurer würde sich der Bau gestalten. Dennoch gab sich der Bürgermeister optimistisch: „Ich bin zuversichtlich. Es soll nicht wieder fünf Jahre dauern.“
Für Energiemangellage gewappnet
Viel Lob gab es hingegen von Löschzugführer Bruns wie auch von Wehrleiter Mike Engels dafür, wie gut sich die Stadt für eine mögliche Energiemangellage gewappnet hat. Bei einem flächendeckenden Stromausfall könnten sich etwa die Feuerwehrgerätehäuser autark versorgen.
Auch beim Thema Gewalt gegen Einsatzkräfte fühlen sich die Wehrleute gut von der Stadt unterstützt. Nachdem es bei einem Einsatz zu einer verbalen Attacke gekommen war, hatte sich der Bürgermeister klar für das Stellen einer Strafanzeige gegen den Angreifer ausgesprochen, legte er bei der Versammlung kurz dar.
Ein Ärgernis sprach Dustin Schwerdt, Leiter der First Responder, die 45 Einsätze in 2022 hatten, in seinem Bericht an. Wenn ein Rettungswagen oder ein Notarzt für Rinkerode angefordert wird, so war es bisher so, dass automatisch auch die First Responder alarmiert wurden. Seit Herbst 2022 aber muss der Disponent in der Kreisleitstelle entscheiden, ob er diese professionellen Ersthelfer anfordert oder nicht. „Man kann es nicht wirklich nachvollziehen, warum der Kreis das so entschieden hat“, äußerte Schwerdt. Er legte dar, dass die First Responder im Durchschnitt vier Minuten nach der Alarmierung am Gerätehaus eintreffen und weitere zweieinhalb Minuten später beim Hilfesuchenden. Für den Notarzt gibt es die Vorgabe, spätestens nach zwölf Minuten am Einsatzort zu sein. Mit der First Responder-Alarmierung könne also durchschnittlich fünfeinhalb Minuten schneller geholfen werden, zeigte er den Zeitvorteil auf, der durchaus über Leben und Tod entscheiden kann. Der Kreis Warendorf begründet die Entscheidung damit, alle Städte und Gemeinden gleich behandeln zu wollen. Allerdings: Während es die First Responder in Rinkerode bereits seit 1999 gibt, existiert eine solche Gruppe andernorts noch gar nicht.
Bürgermeister Carsten Grawunder zum Gerätehaus-Neubau
Bürgermeister Grawunder teilte Schwerdts Ansicht: „Ich finde es auch inakzeptabel, wenn eine Verschlechterung von sechs auf zwölf Minuten hingenommen wird.“ Und auch Löschzugführer Bruns erklärte: „Wir sind nach wie vor nicht damit zufrieden.“ Er berichtete, sich mit der Rinkeroder Forderung beim Kreisordnungsamt schon „unbeliebt gemacht“ zu haben und versprach: „Wir bleiben dran!“.
Eine Urkunde erhielt Dustin Schwerdt, der aus der Stellvertreterposition zum Leiter der First Responder ernannt worden war, ebenso wie Stefan Ahland als neuer stellvertretender Löschzugführer. Marc Wentingmann ist zum Stadtbrandinspektor befördert worden.
Sophia Bruns erinnerte in ihrem Bericht der Jugendfeuerwehr an den Berufsfeuerwehrtag im November 2021, den Aktionstag im Juni 2022, bei dem fünf neue Mitglieder gewonnen werden konnten, und an den beeindruckenden Besuch der Flughafenfeuerwehr Dortmund im Dezember. Für die Ehrenabteilung berichtete Willi Möllenkamp, dass nach langer Pause ab August 2022 wieder drei gesellige Nachmittage mit Zeit zum Austausch stattfinden konnten.
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