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Wohnbaukonzept für „Ameker Platte“ wird vorgestellt

Mit Flachdach, PV und Dachbegrünung

Ameke

Auf der seit Jahren brachliegenden „Ameker Platte“ soll sich etwas entwickeln. Die Pläne werden am Montag (22. Mai) im Bauausschuss vorgestellt.

Von Dietmar Jeschke

Das Luftbild zeigt im rotmarkierten Bereich den Abschnitt, um den sich das aktuelle Planverfahren in Ameke dreht. Foto: Paul Brockötter

Die „Ameker Platte“ im Herzen des Georgsdorfes hat buchstäblich schon Geschichte geschrieben. Und das nicht immer im positiven Sinn, ist der einstige Industriestandort mitten im dörflichen Umfeld doch mehrfach abgebrannt. Die dadurch vor allem im Boden entstandene massive Umweltbelastung ist letztendlich dafür verantwortlich, dass auf der mittlerweile schon stattlich überwucherten Brachfläche seit Jahrzehnten nichts vorangeht.

Das soll sich, wie die Verwaltung schon im vergangenen Jahr angekündigt hatte, nun ändern. Nach umfangreicher Vorplanung wird die Verwaltung dazu in der kommenden Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Bau und Umwelt am Montag (22. Mai) einen ersten Rahmenplan vorstellen.

Ausweisung als Allgemeines Wohngebiet

„Geplant ist die Ausweisung eines Allgemeinen Wohngebietes für die Errichtung von voraussichtlich zwölf Einfamilienhäusern, zwei Doppelhäusern sowie drei Mehrfamilienhäusern. In einem dieser Mehrfamilienhäuser soll erdgeschossig die Einrichtung einer Kita-Gruppe mitgedacht werden, wobei hier bedarfsgerecht auch eine andere Nutzung denkbar wäre“, teilt die Verwaltung mit. „Denkbar wäre zudem, die Außenspielfläche der Kita in den Nachmittag- und Abendstunden als öffentlichen Spielplatz zu nutzen. Da die gesamte Fläche der Ameker Platte mit ihren 12.224 Quadratmetern ein enormes Entwicklungspotenzial bietet und die Nachfrage nach Wohnraum auch im Ortsteil Ameke sehr hoch ist, soll diesem Bedarf an dieser Stelle nachgekommen werden.“

Bevor das allerdings geschehen kann, sind umfassende Maßnahmen zur Bodensanierung nötig. Und um diese zu realisieren, möchte die Stadt den entsprechenden Planentwurf nun beim „Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung“ (AAV) als Maßnahmenpaket einreichen (wir berichteten).

Aus der Brache soll ein Allgemeines Wohngebiet mit Ein- und Mehrfamilienhäusern werden. Foto: Stadt Drensteinfurt

Ganz einfach, schildert das Bauamt, ist die geplante Entwicklung an dieser Stelle aber nicht. Ein Grund ist die recht niedrige Lage, die besonders bei der künftigen Entwässerung zu berücksichtigen ist. In Abstimmung mit dem Ingenieurbüro Gnegel sowie dem Planungsbüro Tischmann/Loh seien daher unterschiedliche Formen der Regenrückhaltung geprüft worden. Herausgekommen ist am Ende ein flaches Regenrückhaltebecken, das am Ende des künftigen Baugebiets entstehen soll. „Denkbar wäre es, die westliche Grundstücksseite in kombinierter Einfriedung – Hecke und Zaun – zu realisieren, um weitere Grünstrukturen zwischen dem Altbestand und der Neuplanung zu schaffen, sowie die Bestandsanlieger stärker zu schützen“, schreibt die Verwaltung.

Element Wasser erlebbar machen

Für die Ableitung des Regenwassers gebe es zwei Möglichkeiten: zum einen die klassische Variante eines unterirdischen Kanals, der das Wasser von den Grundstücken zum Becken transportiert. Zum anderen wäre auch eine offene Ableitung des Regenwassers mittels zwischen den Grundstücken angeordneten Gräben möglich. „Eine solche Variante würde zwar zu gewissen Flächeneinbußen führen, würde aber ökologische und finanzielle Vorteile mit sich bringen. Auch könnte auf diese Weise das Element Wasser im Baugebiet erlebbar werden“, heißt es in der Vorlage weiter. Für die Schmutzwasserentsorgung werde innerhalb des Gebietes allerdings ein entsprechendes Schmutzwasserpumpwerk erforderlich, da das Areal nicht im Freigefälle an den bestehenden Schmutzwasserkanal angebunden werden könne.

Recht konkrete Ideen haben die Planer bereits, was die übrige Gestaltung des Areals anbelangt. So gebe es Überlegungen, alle Gebäude verpflichtend mit einem Flachdach zu versehen. In Verknüpfung mit der zudem geforderten PV-Pflicht solle somit dafür gesorgt werden, dass die Sonnenenergie bestmöglich genutzt werden kann. Ein weiterer Vorteil dieser Bauweise sei eine zusätzliche Reduzierung der anfallenden Regenwassermengen bei einer dazu verpflichtenden flächigen Dachbegrünung. Der innenliegende Bereich mit den drei Mehrfamilienhäusern soll planerisch mit zwei Vollgeschossen und Staffelgeschoss umgesetzt werden.

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