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Höhere Bahnsteige immer noch nicht in Sicht

Nix Neues von der Bahn

Drensteinfurt

Die Betroffenen kämpfen seit Jahren – passiert ist trotz einiger hoffnungsvoller Ankündigungen bislang nichts. Und das wird wohl auch so bleiben. Ein Datum für die versprochene Anhebung der Drensteinfurter Bahnsteige gibt es nach wie vor nicht.

Von Dietmar Jeschke

Gehbehinderte und Menschen mit Kinderwagen werden auch weiter auf Hilfe beim Zugeinstieg angewiesenen sein. Denn wann die Bahnsteige am Drensteinfurter Bahnhof angehoben werden, ist noch immer vollkommen offen.  Foto: Dietmar Jeschke

„The same procedure as every year“: In Sachen „Bahnsteigerhöhung“ darf man mittlerweile wohl getrost auf die eher spärliche Konversation eines bekannten Silvester-Klassikers zurückgreifen. Mit einem wesentlichen Zusatz: Anders als an der Dinner-Tafel von „Miss Sophie“ ist die Lage für Rollstuhlfahrer, Gehbehinderte oder Menschen mit Kinderwagen ohne außergewöhnliche „Hüpfkünste“ am viel frequentieren Drensteinfurter Bahnhof schon seit vielen Jahren alles andere als amüsant. Dennoch wird es – getreu dem Motto des zitierten Schwarz-weiß-Sketches – wohl auch in den kommenden Jahren genauso bleiben.

Dabei gab es zwischenzeitlich durchaus „frohe Botschaften“. Denn nachdem es beim Erstaufschlag im Jahr 2019 nicht geklappt hatte, wurde die Stadt Drensteinfurt nach zahllosen Gesprächen zwischen Stadt, Abgeordneten, Bahn und Zweckverband schließlich bei der Neuauflage im Jahr 2021 in das „Förderprogramms zur Finanzierung der beschleunigten Herstellung der Barrierefreiheit an kleinen und mittleren Verkehrsstationen“ aufgenommen – und das dazu an Top-Position.

„Der Bahnsteig Drensteinfurt war bereits im Vorfeld über das Bundesprogramm ,1000 Bahnhöfe‘ als privilegiert eingestuft worden. Gemeinsam mit dem Zweckverband NWL ist die Stadt Drensteinfurt in die Planungsphase eingestiegen“, erklärte Bauamtsleiter Christoph Britten nun in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung. Auf Nachfrage beim Zweckverband sei zwischenzeitlich dazu bestätigt worden, dass zumindest der Drensteinfurter Bahnsteig im Rahmen der Förderinitiative auch tatsächlich ausgebaut und barrierefrei werden soll. Wann jedoch die Umsetzung seitens der Bahn erfolgt, sei weiterhin vollkommen unklar.

VdK sammelt fast 600 Unterschriften

Eine Antwort, die vor allen die Mitglieder des VdK-Ortsverbandes und dessen Vorsitzenden Manfred Kraft wenig zufriedenstellen dürfte. Sie nämlich hatten im vergangenen Herbst erneut mobil gemacht, um nun auch mittels Unterschriften-Aktion weiteren Druck auf die Verantwortlichen auszuüben. Nicht weniger als 592 Bürger hatten dabei mittels Autogramm ihrem Unmut darüber Ausdruck verliehen, dass der Zustieg für Rollstuhlfahrende, Personen mit Kinderwagen oder Rollatoren seit Jahren ohne Hilfsmittel und Hilfestellung schlichtweg nicht möglich ist, weil die Höhendifferenz zwischen den Einstiegen der Waggons und der (dazu nicht wirklich alten) Bahnsteige viel zu groß ist.

Einer der Unterzeichner der VdK-Initiative: der CDU-Fraktions- und Fachausschussvorsitzende Markus Wiewel. „Die Initiative ist gut. Aber wir wissen ja, dass es zäh ist – sehr zäh“, sagte Wiewel mit Blick auf den schleppenden Umsetzungsprozess seitens der dafür verantwortlichen DB Station & Service AG.

Wie Bauamtsleiter Christoph Britten abschließend abermals betonte, habe man von städtischer Seite alles planerisch Notwendige für eine zügige Lösung getan. „Aber auch die jüngsten Anrufe haben keine neuen Erkenntnisse gebracht“, sagte er. „Eine Umsetzung sehe auch ich daher im Moment nicht.“ Aufgeben wolle man natürlich trotzdem nicht. Wie vom Sozialverband gefordert, sagte die Stadt zu, auch weiterhin am Ball zu bleiben.

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