Feier-Wochenende der Alverskirchener Schützen
600er-Marke wieder geknackt
Alverskirchen
Es ist geschafft: Der Schützenverein Alverskirchen hat die magische Grenze von 600 Mitgliedern wieder überschritten. Der Aufruf vom aktuellen König Marco Leivermann nebst Königin Silvia Leivermann und Throngesellschaft hat sich als voller Erfolg erwiesen. Die Neumitglieder wurden am Freitagabend persönlich von Königspaar und Throngesellschaft mit einem originell gestalteten Geschenk im Verein begrüßt.
Parallel dazu versorgten der Vereinsvorstand, das Königspaar und die Throngesellschaft das Alverskirchener Schützenvolk wie bereits im Vorjahr mit „Schützen-Notfall-Paketen“ samt ausgesuchter Produkte heimischer Anbieter. Ein Angebot, dass gerne angenommen wurde: Rund 70 Königs- und Königinnenpakete konnten ausgeliefert werden. „Wir möchten uns an dieser Stelle für die Unterstützung der Kornbrennerei Gerbermann und der Fleischoase Schulze Wettendorf bedanken“, freute sich der Vereinsvorsitzende Mark Hansel. Auch wenn das eigentliche Schützenfest nicht stattfinden konnte, feierten zahlreiche Alverskirchener am vergangenen Wochenende im kleinen, privaten Kreis. Der Erlös der Aktion wird in diesem Jahr der männlichen und weiblichen Ehrengarde zugute kommen, bei denen auf Grund des regen Zuwachses in den vergangenen Jahren noch diverse Anschaffungen zu tätigen sind.
Die Alverskirchener Bürger wurden am Samstagnachmittag von den Klängen des Spielmannszuges überrascht. Der zog zusammen mit Throngesellschaft und Vorstand zu einem kurzen Besuch zum Jubiläumskaiser Alfons Brockmann, der seinen Kaiserschuss im Jahr 1996 mit seiner damaligen Throngesellschaft feierte. Sichtlich gerührt erhielt Brockmann von Hansel den Jubiläumsorden ans Revers geheftet.
Am Sonntagmorgen hielten Vorstand, Throngesellschaft und Ehrengarde im Anschluss an den Gottesdienst in der Pfarrkirche die Tradition des Gedenkens an die Opfer der vergangenen Kriege mit der Kranzniederlegung am Ehrenmal aufrecht. Hansel stellte in seiner Gedenkrede die Frage, „doch was betrifft uns heute noch die Vergangenheit?“. Die Bindung zu und das Wissen um die Geschehnisse von damals nähmen leider immer weiter ab. „Doch wir alle, besonders wir jungen Menschen, sollten uns mit den Themen befassen und sie nicht in Vergessenheit geraten lassen“, appellierte der Vorsitzende.
In Deutschland lebe man seit nunmehr 76 Jahren in Frieden, doch dieser Friede sei keine Selbstverständlichkeit. Vehement sprach er sich gegen den in manchen Städten wieder offen auf die Straße getragenen Antisemitismus aus – hier seien alle gefragt, ihre Stimme gegen diese Entwicklung zu erheben. „Zusehen und nichts sagen ist keine Option“, so Hansel. Hierzu leiste auch das traditionelle Gedenken an die Verstorbenen der Weltkriege seinen Beitrag. Mit den Sätzen „Liebe Schützenschwestern und Schützenbrüder, wir sollten immer mit einem Auge auf unsere Vergangenheit blicken, doch nicht daran festhalten, sondern mit dem anderen Auge das Gelernte auf heute projizieren und anwenden. Nächstenliebe und Mitgefühl gehen dann einher mit den Werten Glaube, Sitte und Heimat. Allein kann man solche Veränderungen nicht herbeiführen, doch als starke Gemeinschaft und Einheit ist fast alles möglich.“
Nach der Gedenkzeremonie ließen nicht nur Vorstand und Throngesellschaft das Schützenfestwochenende in gemütlicher Runde am Landhaus Bisping ausklingen. In der Hoffnung, dass König Marco Leivermann 2022 beim 181. Schützenfest des Vereins nach drei Jahren Regentschaft endlich einen würdigen Nachfolger findet.