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Hegering, LOV und Landjugend sammeln Müll

Befreiungsaktion für die Natur

Everswinkel

Zigarettenkippen, Einwegbecher, Plastik, Papiertaschentücher, Dosen, Flaschen und mehr gehören – leider – in heutiger Zeit oftmals zum Landschaftsbild. Acht- und gedankenlos weggeworfen. Aus den Augen, aus dem Sinn. Manchmal sind sogar alte Autoreifen, Hausratartikel oder Sperrmüll dort zu finden, wo es eigentlich nur natürlich zugehen sollte. Der Hegering Everswinkel, der Landwirtschaftliche Ortsverein und die KLJB Everswinkel machten sich jetzt wieder auf den Weg, diese „Wohlstandsspuren“ rund um Everswinkel zu beseitigen.

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Mitglieder von Hegering Everswinkel, dem Landwirtschaftlichen Ortsverein und der KLJB machten sich mit freiwilligen Helfern auf den Weg zur diesjährigen Biotopsäuberungsaktion rund um Everswinkel. Foto: Hegering

Die gemeinsame Biotopsäuberungsaktion gehört zu den wertvollen wie wichtigen Traditionen ehrenamtlichen Engagements in der Gemeinde. Morgens um 9 Uhr versammelten sich knapp 53 Helferinnen und Helfer auf dem Gelände der Raiffeisen-Warengenossenschaft.

„Besonders erfreulich war die große Beteiligung von Kindern und Jugendlichen, die sich trotz des regnerischen Wetters motiviert auf den Weg gemacht haben, um die Natur von dem Müll und Unrat zu befreien“, heißt es seitens des Hegerings. Unterstützt wurde die Müllsammelaktion von der Abfallwirtschaftsgesellschaft des Kreises Warendorf, die Müllsäcke, Greifzangen und Handschuhe zur Verfügung gestellt hatte.

Angesteuert wurden von den Landschaftsreinigern unter anderem sämtliche Wirtschaftswege, naheliegende Spazierwege und Gräben rund ums Vitus-Dorf. Ein weiterer Anfahrtspunkt war zum wiederholten Male der P+R-Parkplatz an der Landstraße 793 zwischen den Abfahrten Everswinkel und Alverskirchen. Obwohl eigentlich zum „abfallfreien Parkplatz“ deklariert, reinigt Straßen NRW die beiden Flächen mittlerweile dreimal im Jahr. „Somit lag dort nun deutlich weniger Müll wie im vergangenen. Jedoch ist dies weiterhin einer der wichtigsten Anlaufpunkte bei der jährlichen Sammelaktion.“

Darüber hinaus gibt es noch weitere wichtige Anlaufstellen, unter anderem den „Großen Stern“ in Richtung Raestrup und „Lohmanns Wäldchen“. Für den Hegering steht fest: „Hier ist die erhöhte Verschmutzung auf einen gestiegenen Freizeitdruck und zunehmenden Radverkehr zurückzuführen.“ So seien beispielsweise viele To-Go-Verpackungen gefunden worden, die nach dem Ess- oder Trinkgenuss einfach gedankenlos der Natur übergeben wurden.

Sämtliche Wirtschaftswege gingen die Helfer ab.  Foto: Hegering

Die Verantwortlichen für diese Naturvermüllung denken offensichtlich nicht über ihr Tun nach. So dauert es schon ein bis drei Jahre, bis eine weggeworfene Zeitung verrottet ist. Zigarettenkippen oder Bananenschalen verschwinden erst nach zwei bis fünf Jahren. Satte 50 Jahre würde ein Coffee-to-go-Becher unberührt in der Landschaft vergammeln, eine Plastiktüte 100 bis 200 Jahre, eine Cola-Aludose 200 Jahre, eine Babywindel zwischen 100 und 500 Jahre. Ein Mal eben illegal entsorgter Autoreifen beschäftigt die Natur 2000 Jahre lang, eine Glasflasche gar mehr als 4000 Jahre. Und das Verpackungsmaterial Styropor bleibt so lange erhalten, als würde man heute etwas aus der Jungsteinzeit in der Landschaft finden.

Nach knapp drei Stunden wurde der eingesammelte Müll, der zum großen Teil eben aus Konsummüll, to-go-Verpackungen Verpackungen von Fast-Food-Ketten bestand, aber auch Bauschutt beinhaltete, in einem extra aufgestellten Container am Bauhof entsorgt. Im Anschluss daran gab es für alle Beteiligten in der Halle der Raiffeisen eine leckere Gulaschsuppe, die von der Gemeinde Everswinkel gesponsert wurde, sowie ausreichend Getränke, die die Raiffeisen übernommen hat.

Am Ende gab es eine wohlverdiente Stärkung in Form einer heißen Suppe und Getränken für die engagierten Müllsammler. Foto: Hegering
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