Neujahrs-Empfang der Gemeinde Everswinkel
Gastredner Pfarrer Pawel Czarnecki: Eine gute Rede in sieben Minuten
Everswinkel
Den Gruß der Kirchengemeinden überbrachte Pfarrer Pawel Czarnecki, der in münsterländischer Mundart ein „Glückselig Niejohr!“ – sprich Glück und Segen – wünschte und die sprichwörtliche Antwort gleich mitlieferte: „Chiff Chott et wött woahr““. Nach nun drei Jahren in der Pfarrgemeinde bedankte sich Czarnecki für die freundliche und gute Aufnahme.
Das vergangene Jahr bezeichnete er als „wieder einmal herausforderndes Jahr“, das aber in Everswinkel und Alverskirchen gezeigt habe, „dass wir als Gemeinschaft Herausforderungen meistern können“. Dabei spielte er vor allem auf die Hilfe für die flüchtenden Menschen aus der Ukraine an. Und überhaupt bilde das „unglaublich große ehrenamtliche Engagement ein großes soziales Netz für die Menschen in unserer Gemeinde“, das nicht selbstverständlich sei und wertzuschätzen sei. Vor Gott zähle letztendlich „der gute Wille“. Zeit mit anderen Menschen zu teilen, könne eine „kalte Gesellschaft zu einer menschlichen Gesellschaft machen“.
Czarnecki erzählte, zu Beginn seiner Tätigkeit im Bistum sei ihm gesagt worden, dass es sich bei einer guten Rede und einer guten Predigt wie mit einem gut gezapften Pils verhalte – „für alle drei braucht man sieben Minuten“. Damit hatte er die Lacher auf seiner Seite. Aber damit noch nicht genug. Zum Abschluss zitierte er aus einem amüsanten Gebet des Pfarrers von St. Lamberti von 1883, das nichts an Aktualität verloren habe: „Herr, setz dem Überfluss Grenzen und lasse Grenzen überflüssig werden. Lasse die Leute kein falsches Geld machen und auch das Geld keine falschen Leute. Nimm den Ehefrauen das letzte Wort und erinnere die Männer an ihr erstes. Schenke unseren Freunden mehr Wahrheit und der Wahrheit mehr Freunde. Bessere solche Beamte, Geschäfts- und Arbeitsleute, die wohl tätig, aber nicht wohltätig sind. Gib den Regierenden gute Deutsche und den Deutschen eine gute Regierung. Herr, sorge dafür, dass wir alle in den Himmel kommen – aber nicht sofort.“
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