Heimatverein zieht Bilanz für 2022 und blickt auf 2023
Ernte- und Dreschfest als Highlights
Everswinkel
Es wird der nächste Ausflug in die Geschichte der heimischen Landwirtschaft. Acht Jahre nach dem letzten historischen Kornschneiden und dem folgenden großen Dreschfest plant der Heimatverein eine Neuauflage.
Rund 400 Besucher hatten an jenem hochsommerlichen Juli-Sonntag 2015 die landwirtschaftliche Lehrstunde auf dem Roggenfeld verfolgt. Beim Dreschfest Ende September dann kamen die alten Technik-Dinosaurier des Museums noch einmal in Fahrt. Die Vorfreude beim Orga-Team ist schon groß. Details zum Ablauf von Ernte- und Dreschfest seien noch nicht festgelegt, aber „der Roggen wächst schon, und zwar auf einem Acker zwischen Everswinkel und Alverskirchen in der Bauernschaft Wester“, erzählt der Heimatvereins-Vorsitzende Josef Beuck gegenüber den WN. Von Sichel, Sichte und Sense über den alten Mähbalken bis zum Selbstbinder kommen historische Geräte bei der Getreideernte zum Einsatz. „Wenn alles gut geht und das Wetter mitspielt, können die zu Stuken aufgestellten Garben eine Woche später mit dem Leiterwagen eingefahren werden.“ Beim Dreschfest, das mit dem Erntedankgottesdienst eröffnet werden soll, „werden wir mit zwei Dreschmaschinen, dem Dreschflegel sowie Debatten Stiftendrescher dreschen“, und auch die Kornreinigung mit der Windfege werde demonstriert.
Abgesehen von diesen beiden herausragenden Programmpunkten wird die Saison des Museums am 23. April eröffnet. Für den Aktionssonntag am 4. Juni ist vorgesehen, das Handwerk des Korbflechters und Wannenmachers vorzustellen, wurde im Rahmen der Jahresversammlung des Heimatvereins verraten. In der zog der Vorsitzende Beuck nach Abflauen der Corona-Pandemie ein zufriedenstellendes Fazit des vergangenen Jahres. 2022 sei „fast wieder wie zu alten Zeiten verlaufen“. 18 Besuchergruppen – darunter etliche Schulklassen aus der Region – hatten sich in der Saison angemeldet, um die alten Geräte aus Landwirtschaft, Handwerk und Haushalt in der Ausstellung in Augenschein zu nehmen. Dazu kamen die verschiedenen Aktionstage. „Absoluter Besuchermagnet war der Treckertreff Anfang August, bei dem sich nach fünf Jahren Pause über 120 Trecker und Gespanne präsentierten.“
Josef Beuck, Vorsitzender des Heimatvereins
Zur Freude Beucks konnte das Orga-Team, das sämtliche Arbeiten im und am Museum durchführt und auch für die Aktionstage verantwortlich zeichnet, im vergangenen Jahr um fünf Personen verstärkt werden. Allerdings: „Mit Sorge sehen wir die Entwicklung im Back-Team, nachdem mehrere Frauen aufgehört haben beziehungsweise aufhören wollen“, weist Beuck auf eine personelle „Baustelle“ hin. Interessierte, die Zeit und Lust haben, an den Aktionstagen im Museums-Café mitzuhelfen oder das bei Besuchern beliebte Steinofenbrot zu backen, sind eingeladen, sich bei Beuck zu melden.
Erfolgreich angelaufen ist die unter dem Namen „Web4ever“ firmierende Webergruppe des Museums, die sich an jedem Montag im Museum trifft und die über 300 Jahre alten Webstühle in Bewegung setzt. Vom Flachs zum Leinen lautet der Arbeitsplan, und auf den Webstühlen entstehen Stoffe mit historischen Webmustern. Interessenten können sich montags selbst ein Bild davon machen. Gruppenbesuche können bei Josef Beuck (0 25 82/80 29), beim Verkehrsverein oder beim Mitmachmuseum Everwsinkel gebucht werden. Ihre gefertigten Produkte bietet die Webergruppe an den Übungstagen wie auch an den Aktionstagen zum Verkauf an.
Bei den Vorstandswahlen stellte sich Bernhard Vornholt nach 20 Jahren Engagement in dem Gremium nicht erneut zur Verfügung. Beuck bedankte sich für dessen langjährige ehrenamtliche Tätigkeit mit einem Präsent. Zum Nachfolger Vornholts wählten die Mitglieder bei ihrer Versammlung im Heimathaus Bernhard Börding.
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