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Abordnung reist nach Rheinbach

Feuerwehr leistet Hilfe im Flutgebiet

Everswinkel

Das Verhältnis des ehemaligen Everswinkeler Bürgermeisters Ludger Banken zu „seiner“ Feuerwehr war schon immer etwas Besonderes. Hatte er doch stets bei zahlreichen Anlässen, wie etwa den Jahreshauptversammlungen, seine hohe Wertschätzung der Kameradinnen und Kameraden zum Ausdruck gebracht. Dieses Verhältnis dürfte sich nach den Begebenheiten der jüngsten Tage noch weiter intensiviert haben. Die Feuerwehr der Vitus-Gemeinde leistete nämlich spontane Hilfe nach der Hochwasserkatastrophe, die auch Rheinbach erfasst hat.

Von Günther Wehmeyer

Besuch von Mitgliedern der Everswinkeler Feuerwehr in Rheinbach (v.l): Bürgermeister Ludger Banken, Katja und Andreas Große Winkelsett, Laurenz Kreuser (Wehrführer Feuerwehr Rheinbach), Markus Averbeck und Helena Fonfara. Foto: privat

Banken ist seit September Bürgermeister in der Gemeinde Rheinbach im Rhein-Sieg-Kreis, die ebenfalls von der Flutkatastrophe betroffen ist. Am Freitag der vorletzten Woche hat er einen überraschenden Besuch von Feuerwehrleuten seiner ehemaligen Heimatgemeinde bekommen. „Von die früheren Gemeindekämmerin Christiane Bürgin haben wir die Telefonnummer bekommen, unter der Banken zu erreichen ist“, erzählt Pressesprecher Werner Kortenjann, denn die normalen Kommunikationswege seien alle gestört gewesen.

„In Absprache mit Ludger Banken haben wir dann als Hilfsmaßnahme Trocknungsgeräte, Pumpen, Masken, Handschuhe und ein Notstromgerät zusammengestellt.“ Dem Aufruf innerhalb der Feuerwehr, wer den Transport übernehmen könne, seien Markus Averbeck, Katja und Andreas Große Winkelsett und Helena Fonfara sofort gefolgt.

„Bei einer spontanen Sammlung unter den Feuerwehrleuten sind zunächst mehr als 2700 Euro zusammengekommen, die wir Ludger Banken vor Ort überreicht haben.“ Dabei wurde auch über weitere mögliche Hilfen gesprochen. Bei diesem Gespräch habe die Everswinkeler Abordnung auch erfahren müssen, dass zwei Feuerwehrmänner aus Rheinbach im Zuge der Flutkatastrophe ihr Leben verloren haben.

„Beim Treffen der Feuerwehr in Alverskirchen haben wir kürzlich zu Spenden aufgerufen. Es ist insgesamt inzwischen ein Gesamtbetrag im hohen vierstelligen Bereich zusammengekommen“, berichtet Zugführer Alexander Wiesmann. Dieser Sammlung habe sich auch der Schützenverein in Alverskirchen mit einer beträchtlichen Summe angeschlossen. „Wenn die Menschen wissen, wohin die Gelder fließen, erhöht das noch einmal die Spendenbereitschaft“, habe er festgestellt.

Auch in Rheinbach laufen derzeit die Aufräumarbeiten nach dem Hochwasser. Foto: Marius Becker/dpa

Noch am gleichen Tag nach dem Besuch der Everswinkeler Feuerwehr in Rheinbach erreichte die Wehr eine Sprachnachricht von Banken, die Kortenjann bei dem Pressegespräch vorspielt. Bankens Stimme verrät dabei die Rührung, die er bei dem Besuch durch die Everswinkeler Wehr empfunden hatte. Banken spricht noch einmal die tragischen Todesfälle an, und sagt, dass den Familien der Hinterbliebenen der spontan gesammelt Betrag zukommen werde. Mit einem bewegenden „danke, danke, danke“ endetet die Aufnahme.

Bereits am Tag nach der Flutkatastrophe war die Everswinkeler Feuerwehr schon ins Hilfsgeschehen involviert. „Am Abend des 14. Juli sind wir im Rahmen der ‚Bereitschaft 5‘, zu der vier Züge aus Warendorf und ein Zug aus der Stadt Münster gehören, alarmiert worden“, erzählt Markus, Averbeck, Zugführer in Everswinkel und Mitglied des Stabes der ‚Bereitschaft 5‘. „Zusammen mit Frank Holzmüller, Mitglied der Fernmeldeeinheit, und dem Ennigerloher Wehrführer sind wir als Vorauskommando nach Aachen entsandt worden. „Auf der Wache 1 in Aachen haben wir für die Ankunft der 24 Fahrzeuge und 115 Feuerwehrleuten die Vorbereitungen getroffen.“

Kortenjann berichtet zudem, dass auch eine Bereitschaft des DRK des Kreises Warendorf, zu der auch Everswinkeler Feuerwehrleute gehören, ins Katastrophengebiet entsandt wurde. „Diese Bereitschaft wurde in Rheinbach stationiert, und die Leute wussten gar nicht, dass Ludger Banken dort Bürgermeister ist“, erzählt Kortenjann von einem der Zufälle, die das Leben manchmal so schreibt.

Es gibt ein Spendenkonto für die Hilfe in Rheinbach: Stichwort „Spende Starkregen“, IBAN: DE 32 3705 0299 0045 0752 52 bei der Kreissparkasse Köln.

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