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Umbau Tennis-Anlage und Bebauungsplan „Alverkirchen Mitte-Süd“

Fitness-Park als flinke Variante

Alverskirchen

Manchmal kommt es anders als geplant. Die Planungen der DJK Rot-Weiß Alverskirchen für die Fläche der aufgegebenen Tennisanlage waren schon recht konkret. Jetzt kommt es aber doch etwas anders als gedacht.

Von Klaus Meyer

So sah die frühere Tennisanlage zuletzt aus, bevor der Sportverein den Startschuss zur Neugestaltung des Areals gab. Nun musste noch einmal umgeplant werden.  Foto: Klaus Meyer

Ein Hartplatz mit Tartanbelag für Basketball, Fußball, möglicherweise auch wieder Tennis sowie eine Outdoor-Anlage für Fitness-Sport. Möglich machen sollte diesen Multifunktionsplatz der Fördertopf „Moderne Sportstätte“ des Landes NRW. Die Förderentscheidung zugunsten dieses Projekts in Höhe von 100 000 Euro ist bereits gefallen. Doch dann galt es umzudenken.

Im Bezirksausschuss am Dienstagabend berichtete Bürgermeister Sebastian Seidel darüber, dass die Immissionsschutzbetrachtung im Rahmen der Bebauungsplan-Überarbeitung „Alverskirchen Mitte-Süd“ zu der Erkenntnis geführt habe, dass ein Multifunktionscourt an der Stelle nicht möglich ist. Ballsport ist dort ausgeschlossen. Für den Verein bedeutete dies in der Konsequenz, neu zu überlegen.

Ausschussvorsitzender André Gerbermann (CDU)

Die Lösung ist gefunden: Der Bereich der früheren Tennisplätze wird zum Fitness-Park. Eine Fitness-Anlage war ohnehin geplant, jetzt wird sie ein ganzes Stück größer. Weiteres Element ist fürs „Bouldern“ vorgesehen. Bouldern ist das freie Klettern an Kletterwänden. Der Fitnesspark wäre den Vereinsmitgliedern vorbehalten, die Kletterwand öffentlich. Eine Lager-Garage im Schatten des Sportlerheims sowie eine überdachte, windgeschützte Verweilmöglichkeit am Rande des Kunstrasenplatzes komplettieren das Wunschpaket, mit dem die DJK Rot-Weiß auf die Gemeindeverwaltung zugegangen ist. „Jetzt wird sich der Sportverein auf den Weg machen, die Fördermöglichkeit mit dem Fördergeber abzuklären“, so Seidel. Der Ausschussvorsitzende André Gerbermann (CDU) bedauerte indes, dass es keinen Multifunktionsplatz geben könne. „Das wäre für viele junge Leute sicher eine tolle Sache gewesen. Aber gut, dass es einen Plan B gibt.“

Für Diskussionsstoff sorgte in der Bezirksausschusssitzuung ein zu spät gestellter schriftlicher Antrag der FDP-Fraktion zur Errichtung eines öffentlichen Boule-Platzes, der ein seit Jahren geäußerter Wunsch von Bürgern sei. Zudem habe Alverskirchen zu wenig vereinsoffene Treffpunkte. Allerdings gibt es ja bereits einen Boule-Platz auf dem Gelände des Sportvereins. Daran und an den eigentlich gefundenen Konsens zu diesem Thema in der jüngsten Bezirksausschusssitzung erinnerte Grünen-Sprecherin Marion Schniggendiller noch einmal. Seidel äußerte sich ebenfalls kritisch: „Man hat einen Boule-Platz, der auf dem Sportplatz ist, und macht daneben einen weiteren?“ Da sollte man doch mal überlegen, ob das politische so richtig sei.

David Peikert als einziger FDP-Vertreter sah sich in der Defensive, versuchte noch einmal einen freien Boule-Platz gerade für ältere Bürger schmackhaft zu machen und sah aufgrund der DJK-Planänderung zugunsten eines Fitnessparks ganz neue Möglichkeiten. Es gehe nicht unbedingt um eine zweite Anlage, sondern um eine öffentlich für jedermann zugängliche. „Es gibt Leute, die ihre Freizeit ausleben möchten.“ Peikert verwies darauf, dass in diesem Jahr 100 000 Euro in die Spielplätze investiert würden – „wir sollten auch mal was für die älteren Leute machen“.

Für Schniggendiller war es ein durchsichtiges Spiel der Freien Demokraten. „All das, was Sie sich jetzt auf die Fahne schreiben, ist in der letzten Bezirksausschusssitzung schon besprochen worden“ und sei jetzt nur ein Versuch der „Profilierung“. Uwe Wolf von der SPD hätte das Thema „gerne heute zum Abschluss gebracht“, aber das war wegen des offenen und nun erst im nächsten Bezirksausschuss zu diskutierenden FDP-Antrags nicht möglich. „Dann lehnen wir es eben dann ab“, ließ CDU-Ratsherr David Schubert keinen Zweifel an der abgeschlossenen Meinungsbildung.

Keine Diskussion mehr gab es hingegen hinsichtlich des zu ändernden Bebauungsplans „Alverskirchen Mitte-Süd“. Das Beteiligungsverfahren habe keinen weiteren Anpassungsbedarf erbracht, fasste Planer Joachim Sterl zusammen. Die größeren Sichtdreiecke auf fünf Meter sowie die Pflanzstreifen auf Privatgrundstücken wurden ja zuvor aufgenommen. Damit ist der geänderte Plan, der mehr Möglichkeiten zur Innenentwicklung bietet, jetzt reif für den Satzungsbeschluss. „Ich freue mich sehr, dass die Sichtdreiecke wohlwollend aufgenommen worden sind“, sagte Gerbermann. Von Bürgerseite seien keine Einwände gekommen, „alle freuen sich, dass es soweit ist. Damit haben wir den Bebauungsplan einen Schritt weitergebracht.“ Der Planungsausschuss am heutigen Donnerstagabend macht dann den nächsten Schritt, bevor der Gemeinderat mit dem Satzungsbeschluss alles festzurrt.

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