Neue Verkehrsunfall-Statistik vorgelegt
Fluchttendenzen nach einem Unfall
Everswinkel
28 Prozent mehr Verkehrsunfälle auf den Straßen der Vitus-Gemeinde: Die Kreispolizei und Landrat Gericke haben am Mittwoch die neue Verkehrsunfallstatistik für 2022 veröffentlicht. Während die Zahl der verletzten Personen zurückgegangen ist, war leider wieder eine getötete Person zu beklagen.
Der traurige Vorfall ragt aus den Zahlen heraus. Nach 2019 hat es im vergangenen Jahr wieder einen schweren Verkehrsunfall gegeben, bei dem ein Mensch auf einer Straße der Gemeinde zu Tode gekommen ist. Es ist das größtmögliche Drama in der neuen Verkehrsunfallstatistik, die Landrat Dr. Olaf Gericke und Inna Daniels, Leiterin der Direktion Verkehr bei der Kreispolizei Warendorf, am Mittwoch vorstellten.
Bei jenem tödlichen Verkehrsunfall am 7. August war eine 80-jährige Telgter Autofahrerin abends vor dem Ortseingang auf der Neustraße in einer leichten Linkskurve von der Fahrbahn abgekommen. Sie war – lebensgefährlich verletzt – von einem Rettungshubschrauber in die Klinik nach Münster gebracht worden, wo sie am Tag darauf starb. Auch in den Jahren 2016 bis 2019 hatte es Unfalltote auf hiesigen Straßen gegeben. Weitere elf Menschen sind im vergangenen Jahr bei Unfällen auf den Straßen des Gemeindegebietes schwer verletzt worden; sieben weniger als im Jahr zuvor. Hinzu kamen 15 leicht verletzte Personen nach 26 im Jahr 2021 und 32 in 2020.
Inna Daniels, Leitung Direktion Verkehr bei der Kreispolizei Warendorf
64 registrierte Verkehrsunfälle in 2022 bedeuten eine Steigerung um 28 Prozent gegenüber dem Vorjahr, das aber auch aus der Reihe der vergangenen Jahre positiv herausragt. Ansonsten waren es meist zwischen 60 und 80 Unfälle binnen eines Jahres. Vier Verkehrsunfälle waren im vergangenen Jahr mit einem hohen Sachschaden verbunden. 88.000 Euro waren es beispielsweise bei einem Zusammenstoß von Pkw und Lkw auf der K3 am 21. November. Immens war auch die Schadenssumme im Falle des umgekippten Milchtransporter-Gespanns mit 25.000 Litern Milch an Bord am 7. Januar auf der K20.
Auffällig ist, dass wie schon 2021 auch im vergangenen Jahr wieder mehr als die Hälfte der Verkehrsunfälle mit einer Verkehrsunfallflucht einhergingen – nämlich 35. Fälle von Unfallflucht „gehen mit einem immensen volkswirtschaftlichen Schaden und ermittlungsintensiver Polizeiarbeit einher“, machte Daniels deutlich. Bei drei Unfällen war Alkohol mit im Spiel. Von den 27 verunglückten Personen gehören 17 der größten Altersgruppe von 25 bis 64 Jahren an. Zwei Kinder bzw. Jugendliche im Alter bis 17 Jahre sowie drei Senioren über 65 Jahre und fünf junge Erwachsene 18 bis 24 Jahre) füllen die übrigen Kategorien. Die meisten Verunglückten waren in einem Pkw unterwegs (16), fünf mit dem Fahrrad (davon drei mit Pedelec), vier mit motorisierten Zweirädern und zwei mit dem Lkw.
Die Zahlen von 2022 seien laut Landrat Gericke aber auch unter dem Blickwinkel der auslaufenden Corona-Phase zu sehen. Weniger Veranstaltungen und Feiern, mehr Homeoffice bedeuteten auch weniger Verkehrsteilnehmer. Gericke hob hervor, „wir sind nicht nur in der Kriminal- sondern auch in der Verkehrsunfallstatistik der sicherste Kreis im Münsterland“. Kreisweit sank die Zahl der getöteten (11) und schwer verletzten (205) Menschen, während die Zahl der Leichtverletzten (916) anstieg – wie auch die Zahl der Verkehrsunfälle überhaupt (8680).
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