FDP besucht Schuhhaus Perdun
Freude übers Doppel-Jubiläum
Everswinkel
Corona bringt so manch einen Plan immer wieder durcheinander. Das betrifft auch die Jubiläumsfeierlichkeiten im Schuhhaus Perdun. Doch gefeiert wird in dem Traditionshaus trotzdem - eben auf eine coronagerechte Weise, denn 135 Jahre plus eins in Everswinkel und zehn Jahre Perdun am Standort Warendorf, das ist schon Grund für einen Rückblick mit Stolz.
„135 plus eins, plus zehn“ – das ist keine klassische Rechenaufgabe, sondern vielmehr das stolze Doppel-Jubiläum des Schuhhauses Perdun. „Im vergangenen Jahr waren wir 135 Jahre am Standort in Everswinkel. Die Feier dazu musste leider pandemiebedingt ausfallen, daher feiern wir in diesem Jahr 135 plus eins“, erklärt Inhaber Michael Perdun die ungewöhnliche Zahl. „Gleichzeitig sind wir in diesem Jahr zehn Jahre in Warendorf“, fasst er die Zahlenreihe für die Mitglieder der FDP zusammen, die zu einem Betriebsbesuch gekommen sind.
An die Firmengeschichte soll angeknüpft werden, denn Sohn Alexander will in die Fußstapfen seines Vaters treten und macht derzeit eine Ausbildung zum Orthopädieschuhmacher in Münster. „In der heutigen schnelllebigen Zeit ist das keine Selbstverständlichkeit, denn der Einzelhandel erlebt auch in Everswinkel einen Strukturwandel.“ Während Lebensmittel immer noch direkt vor Ort eingekauft würden, habe der Zuwachs an Onlineeinkäufen in anderen Branchen zugenommen. Viele Geschäftsleute hätten in den vergangenen Jahren aufgeben müssen. Nachfolger für die Räumlichkeiten zu finden, sei oft schwierig und dazu noch das fehlende Fachpersonal, weiß Perdun zu berichten. „Wir haben Glück. In der Orthopädietechnik und bei den Kinderschuhen setzen die Kunden auf eine persönliche Fachberatung und Betreuung vor Ort. Daher sehe ich auch gelassen in die Zukunft.“
Einzelhandel muss sich neu erfinden
Aber der Einzelhandel müsse sich neu erfinden, und da sei auch die Politik entsprechend gefordert. „Im Zuge der Digitalisierung müssen faire steuerliche Wettbewerbsbedingungen geschaffen werden. Gleichzeitig muss der zunehmende bürokratische Aufwand, gerade bei uns im medizinischen Bereich, abgebaut werden“, fordert Perdun. „Das lähmt die Wirtschaft und das Tagesgeschäft.“ Die Bürger und Händler vor Ort wünschten sich eine Belebung des Dorfkerns, ist sich Jan Hoyer vom FDP-Ortsverband sicher. Eine Herausforderung, die durch das Gemeindeentwicklungskonzept jetzt in Angriff genommen werden solle, versichert Ratsherr Wolfgang Effing. Dazu müsse es kreative und innovative Lösungen geben. „Aktionen, wie das Vitus-Fest und andere Veranstaltungen sind für den Einzelhandel und die Belebung des Ortskerns wichtig und sollten ausgebaut werden“, so Perdun. Doch diese Veranstaltungen mussten nun zwei Jahren Corona-bedingt ausfallen.
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