Karnevals-Parade von MGV und BSHV diesmal in Hoetmar
Narren-Spaß jenseits des Ortsschilds
Everswinkel
Die 51. Karnevals-Parade des Elferrates des MGV/BSHV Everswinkel wird vielen Jecken noch lange in Erinnerung bleiben. Erstens, weil die Parade jenseits des Ortschilds einmalig in Hoetmar stattfand. Zweitens, weil es die erste Parade seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie war. Und drittens, weil fast rund 400 Karnevalisten den ausverkauften Saal des Eventgasthofes Bütfering zum Gürzenich verwandelten und sich vom Programm begeistern ließen.
„Dass wir im Nachbardorf Karneval feiern, hätte ich niemals gedacht. Wenn dann noch jemand Hoetmar gesagt hätte, hätte ich ihn für verrückt erklärt“, sagte Niklas Rutsch, der erstmals als Präsident durch die Parade führte. Zum Auftakt wurden Elferrat und das Blasorchester Everswinkel unter der Leitung von Thomas Beumers mit Helau-Rufen empfangen. Das BOE brachte die Narren gleich in Betriebsstimmung.
Die Jüngsten hatten den Vortritt: Die sieben Mädchen der Tanzsterne werden von Anna Siemann und Franziska Ruch trainiert und lieferten sich einen Boxkampf. „Henry Maske würde sofort aufgeben, wenn die Tanzsterne vor ihm stehen würden“, war Präsident Rutsch. Die Truppe sucht zurzeit Nachfolgerinnen für die Trainerinnen.
Ein echtes Heimspiel hatte Hoetmars Karnevalsprinz Jonathan I. (Huerkamp) „von Computermaus und Gaumenschmaus“. In Begleitung des Karnevalsclubs Hoetmar und seines Elferrates stimmte er sein Sessionslied „Karneval ist wieder da“ an, um dann Platz für die XXL-fen aus Wolbeck zu machen. Die feiern in dieser Session ihr 20-jähriges Bestehen und zeigten ein Best-of der letzten zwei Jahrzehnte. Der Saal stand Kopf, forderte gleich zwei Zugaben des Männerballets.
Was konnte da noch kommen? Die Blau-Weißen Funken natürlich, die mit ihrem Gardetanz noch einen draufsetzten. Die Funken werden von Sandra Altefrohne und Johanna Becker trainiert und sind unverzichtbarer Bestandteil des Everswinkeler Karnevals. Auch für die 14 Tänzerinnen war es ein besonderer Moment, erstmals nach der Corona-Pause wieder auf der Karnevalsbühne zu stehen und die Jecken zu begeistern.
Zeit zum Durchatmen gab es bei der Begrüßung der Ehrengäste, darunter die Frauen des Elferrates, Bürgermeister Sebastian Seidel und Pfarrer Thomas. Bevor es in die Programmpause ging, marschierte die Präsidentengarde ein, die von Lisa Tresp trainiert wird. Angeführt von ihrem Tanzpaar Fritzi Perdun und Robin Rohling zeigten die Gardisten, wie gut Männer tanzen können.
Den Startschuss für die zweite Halbzeit gab das BOE, ehe die Spitzen des V-Teams der Kolpingsfamilie, der Everswinkeler Karnevalsgesellschaft (EKG) „Fünfte Jahreszeit“ und der Möhnen von der Bühne grüßten. „Schön, dass Ihr alle wieder mit uns Karneval feiern wollt nach zwei Jahren Zwangspause. Wir freuen uns“, sagte EKG-Präsident Marcel Veltmann.
Ein Wiedersehen mit der Präsidentengarde gab's beim Schautanz. Als Jäger verkleidet, jagten die Gardisten ihr als Reh verkleidetes Tanzmariechen Fritzi Perdun. Zum zweiten Mal nach 2019 stand das Tanzkorps der Karnevalsgesellschaft „Für uns Pänz“ aus dem rheinischen Seelscheid auf der hiesigen Karnevalsbühne. Damit alle Akteure Platz darauf hatten, hatte das Korps extra seinen Tanz umgestellt und musste gleich drei Zugaben geben. Zudem ließ es sich Hans-Hermann Klein nicht nehmen, neben Niklas Rutsch auch Alexander Schlüter, der einst den Kontakt nach Everswinkel hergestellt hatte, mit einem Orden auszuzeichnen.
Ganz ruhig im Saal wurde es bei der Hypnose-Show des Offizierskorps des BSHV. Zauberer, Magier und Hypnotiseur Rainer Zufall – alias Jürgen Beermann – brachte seine Probanden dazu,, bekannte Gesichter aus dem Dorf und der Umgebung nachzumachen. Natürlich errieten die Karnevalisten die fünf Personen – darunter Heiner Arning oder den führenden Bestatter im Kreis Warendorf – sofort.
Seinen Dank richtete Präsident Rutsch an den Elferrat: „Zusammen leisten wir im Jahr über 1000 Stunden, um mit Euch Karneval feiern zu können.“ Zum Ende der Session ziehen sich Markus Becker (elf Jahre) und Jan Schulze-Umgrove (acht Jahre) zurück. Beide erhielten den Erinnerungsteller.
Kurz vor dem Finale hieß es „Manege frei“ für die Blau-Weißen Funken. Die Zirkusdirektorinnen brachten die Jecken mit ihrem Showtanz zum Brodeln, ehe das BOE den Schlusspunkt im Programm setzte. Während Karnevalsschlager gespielt wurden, zogen alle Beteiligten des Abends auf die Bühne. „Das beste Programm bringt nichts, wenn man nicht auch das beste Publikum hat“, sagte Rutsch und war von der Stimmung begeistert. Bei der anschließenden Aftershow-Party mit DJ „MP“ aus Dülmen wurde die Nacht zum Tag gemacht.